sehnsuchtsstreifen

swabian skies 08.12.2016

nun fliegen sie wieder auf ihre inseln im meer, die sehnsuchtsvögel. schaut euch dieses wasserzeichen-donnervogel-feuerwerk am morgenhimmel über der burg an. wahrhaft spektakulär. irgendein postmoderner künstler muss dort mit dem ganz großen pinsel am werk gewesen sein.

blöd nur, dass sie auf dem weg zum traumort den überflogenen daheimgebliebenen das blaue zuschmieren, und das in den sonnenärmsten tagen, wo es das gestirn ohnehin nur leidlich über den horizont schafft. vom klimawandel und den vielen am lärm erkrankten spricht sowieso kaum einer mehr, in dieser postfaktischen zeit der ichlinge und der bauchgefühle.

möchte euch heute mit einigen songs meist junger künstler und einer ziemlich schönen tanz-performance zur musik von arvo pärt auch etwas berühren. es sind mehr oder weniger zufallstreffer. da ich kein radio höre, könnte es sein, dass ein smash-hit darunter ist, den ihr schon längst totgehört habt. ich wähl die sachen ausschließlich nach dem bauchgefühl aus.

schon crazy, was wir sapiense so alles veranstalten in unserem moribunden leben. wie wir uns in die stratosphäre hochkatapultieren, wie wir uns über alles erheben, uns alles untertan machen, sogar den himmel… wie wir so wunderschön tanzen und musizieren… einander belügen, täuschen und töten… wie wir lachen und trauern… glauben und beten, hoffen und lieben… und all das andere.

gesteuert werden wir dabei wohl vor allem von unseren archaischen veranlagungen. aber die streiten wir in der regel vehement ab; ist ja auch verständlich, schließlich verlaufen diese vorgänge unbewusst.

eins ist jedenfalls sicher: zu stoppen sind wir nicht.

auch nicht im schönen. beim singen und beim tanzen öffnen die menschen ihre seelen. lasst uns das genießen, solange sie uns noch nicht ganz umprogrammiert haben. george orwell, aldous huxley, ray bradbury und co lagen mit ihren zukunftsvisionen wohl nicht so weit daneben. der programmierte mensch nimmt immer klarere konturen an.

eigentlich eine horrorvision… aber wenn wir so weiter machen, werden wir vielleicht schon bald nur noch durch gehirnmanipulationen zu retten sein. wir hätten es in der hand, doch andere dinge, gerade die banalsten, sind uns viel wichtiger. aber so ist offenbar der mensch.

kommt gut ins neue jahr, wo immer ihr das hier auch lesen möget.

paulson

This entry was posted on Dienstag, Dezember 27th, 2016 at 18:52 and is filed under 2016. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.