So richtig Winter…
…wird´s wohl nicht mehr werden in diesem Winter. Die meisten von Euch können wahrscheinlich gut damit leben. Weil ich derzeit per-pedes-technisch immobil bin, ist das nicht gefallene Weiß auch für mich nicht wirklich schlimm. In normalen Jahren allerdings schlägt ein querfeldein-Spaziergang durch einen verschneiten Winterwald so ziemlich alles.
Muss wohl die Kinderseele sein. Oder das biologische Programm des Höhlenbewohners. Wer weiß schon, weshalb wir das eine lieben und das andere lieber lassen?
Von meinem Fenster aus sehe ich das Zeller Horn und die Burg (wer´s noch nicht kennt: unbedingt mal vom Zeller Horn aus den Zoller anschaun, eine Szene wie aus einem Märchen) und die beiden waren immer mal wieder überzuckert; und auch gerade sind sie ein wenig in Schneewolken eingehüllt. Aber hier unten kommt heuer wenig oder nichts an.
Jetzt freue ich mich aber auch schon allmählich auf die Zeiten neuer Mobilität, und auf die wärmeren Tage, die sicherlich bald kommen werden. Der Optimismus ist uns Menschen ja angeboren. Soll man sagen glücklicherweise? Ja, doch, aus anthropozentrischer Sicht ist das sicherlich ein Glück. Aus gesamtplanetarischer eher weniger. Aber das nur nebenbei. Kennt Ihr den: Optimisten sind Menschen, die glauben, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben; Pessimisten sind solche, die fürchten, dass dies tatsächlich so ist.
Melancholiker, mit deren Gemütsverfassung ich mich einigermaßen gut auskenne, werden gelegentlich ja für pessimistisch gehalten, was aber sicherlich nicht zutrifft. Ein kluger Mensch hat einmal gesagt Melancholie ist das Vergnügen traurig zu sein. So sehe ich es für mich. Ich wollte gar nicht in einer Welt leben, in der alles immer nur freudvoll und lustig ist. Ich glaube, das würde mich ziemlich anöden. Und es würde nicht zum Menschsein passen. Wichtig finde ich, dass man in sich reinspürt, dass man herausfindet, wer man ist, was man möchte, und was nicht, dass man nicht ein halbes Leben lang gegen einen inneren Widerstand oder äußere Manipulationen anlebt. Wir Menschen in diesem freien Land können fast immer frei entscheiden, welches Leben wir leben wollen. Dazu gehört manchmal sicherlich ein wenig Einsicht. Und Mut. Mut für Veränderungen, Mut sich einzulassen, aber auch allein sein können erfordert Mut.
Hab einiges gelesen in den vielen Beinbruch-Wochen. Und immer wieder hab ich auch Gedanken aufgeschrieben. Manchmal entsteht daraus auch ein neuer Song. Möchte in nächster Zeit ein paar dieser reimlosen Gedichte mit Euch teilen. Zum Thema Selbstfindung hier ein erstes kleines:
ganz egal
es ist ganz egal
wo ich mich aufhalte
wenn ich mich dabei hab
ist es überall schön
Und das hier solltet Ihr Euch anschauen. Eine fast unglaubliche → Cover-Version eines momentanen Radio-Hits.
Seid herzlich gegrüßt,
Paulson