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Silent days


Wie ich das Stille und das Langsame liebe…in der Musik….im Rhythmus des Lebens…im Betrachten der Welt. Frag mich oft woher das kommt…mein Leben war viele Jahre schnell und eher laut…womöglich bin ich davon irgendwie beschädigt…vielleicht bin ich es auch nur müde…vielleicht gefällt mir das andere einfach besser…. Jedenfalls sind  bei mir nun ein gelasseneres Tempo und leisere Töne, angesagt.

Wenn ich mir überlege, ich müsste nach einer langen Phase der Arbeit und der Anstrengung nun auf Reisen gehen…wie so viele das tun….in den Süden…in den Winterurlaub…in irgendwelche Metropolen…ich hätte die überschüssige Energie dafür gar nicht.

So werde ich es mir hier gemütlich machen…bei angeblich siebzehn Grad Celcius…werde ganz zur Ruhe kommen in den Tagen, ein paar liebe Menschen treffen…etwas Gutes kochen…lesen und ein paar Songs spielen…jene, die ich lange nicht mehr gesungen und gespielt und fast schon vergessen hab´. Und ich werde mir zwischen den Jahren natürlich die Vierschanzentournee anschauen. Das mach ich schon seit ich ein kleiner Junge bin.
And here is why:

Meine Mutter hatte eine Schwester in der Ostzone, wie man damals noch zur DDR sagte. Die fast gleich alten Geschwister wuchsen im bayerischen Ingolstadt auf. Meine Mutter verschlug es in den letzten Kriegsjahren dann ins Schwäbische, während ihre Schwester in der sächsischen Oberlausitz landete. Herrlich zu beobachten, wie sich das breite Oberbayerisch immer mehr in Schwäbisch-Bayerisch und Sächsisch-Bayerisch verwandelte. Jeder Mensch produziert ja einen eigenen ganz individuellen sog. Idiolekt, aber was sich da abspielte, wenn die beiden zusammen trafen und wir zusammen saßen…das war eine ganz spezielle Musik…zumal sie beide recht lustige und originelle Frauen waren. Glücklicherweise hab ich eines dieser Zusammentreffen in den 1990ern mal mitgeschnitten. Das anzuhören ist besser als Radio und Fernsehen zusammen. Meine Tante Anni aus dem Osten hatte drei Söhne und die waren, alle älter als ich, erfolgreiche Skispringer im Arbeiter- und Bauernstaat. Als kleiner junge staunte ich mit großen Augen, wenn sie über den Backen schossen und durch die Luft flogen wie Vögel…das hat mich damals tief beeindruckt und ich wurde später selbst ein guter Skifahrer mit Hang zum Fliegen. Die Vierschanzentournee ist für mich also mehr als Sport…wenn ich das schau, dann fliegt dieses kleine Bubenherz immer mit. Die Prägungen der Kindheit sind sicherlich für einen Großteil unserer Handlungen verantwortlich, ohne dass uns das so richtig bewusst ist. Nur ein kleines Beispiel. Gleich kommt noch eins.

Das Thema Fernsehen ist ja leider inzwischen ein ziemlich trauriges Kapitel. Die Qualitätssendungen kommen fast alle nach Mitternacht. Ansonsten ist auch bei den öffentlich-rechtlichen ein rechter Schrott am Laufen…wenn man mal von Skispringen und Fußball absieht (mein Vater hat mich mit dreieinhalb zum Fußball gebracht; er war Auswahlspieler, Trainer, Vorstand…noch so eine frühe Prägung). Manchmal schalte ich rein informativ zu den Privaten, um zu sehen, ob es überhaupt noch einen Unterschied gibt…und ich kann Euch sagen: Oh ja, es gibt ihn, einen großen sogar…es ist wirklich entsetzlich, welch abartigen Scheißdreck (sorry, aber nur so kann man es sagen) die den Leuten vorsetzen. Und je mehr Leute da einschalten, umso schlechter wird die Qualität, es ist ein wenig wie ein Teufelskreis. Also, über die Privaten mag ich gar nichts schreiben, das ist einfach zu absurd….ich mag gar nicht dran denken, dass zwischen dem Programm und dem Zustand der Gesellschaft tatsächlich ein Zusammenhang bestehen könnte….brrrrrrrr, da krieg ich echt eine fette Gänsehaut.

Im öffentlich-rechtlichen Programm für Normalmenschen gibt es allerdings auch immer weniger Gutes…doch durch die hohe Anzahl von Zusatzprogrammen kann man unterm Strich doch eine immer bessere Qualität finden, auch durch die enormen Angebote im Internet; wenn man sie denn finden kann und will, die Qualität. Wenn man sich überlegt, was bei YouTube besonders gut geht, dann ist man oft genug wieder bei besagtem Scheißdreck. Was mich auch nervt ist, dass es praktisch keine Stille mehr gibt zwischen den Sendungen; alles wird mit Sound zugemüllt. Und im Abspann läuft bereits der nächste Programmhinweis. Gäbe es dort fünf Sekunden Stille, es würden wohl die Hälfte der Zuschauer schon weitergezappt haben. Derart sind wir konditioniert von dieser Industrie. Da alles recht schleichend geht, merkt man es kaum. An Unzumutbarkeit nur noch zu überbieten ist diese TV-Krachmacherei von den Warteschleifen der Sparkassen und Volksbanken, einschließlich der dahergeschwäbelten Durchsagen und den auswendig gelernten ellenlangen Begrüßungsformeln. Eigentlich eine majestätische Beleidigung für jedes halbwegs normale Ohr. Aber das ist wiederum dermaßen unprofessionell und einfach sooo schlecht, dass es im Grunde schon wieder gut ist. Leider ist inzwischen ein beträchtlicher Teil des Lebens Realsatire. Und viele merken das gar nicht…! Ich denke aber, dass sich andererseits zahlreiche Menschen über die Trivialität der Medien ärgern, allein: Die Medienmenschen legen nicht wirklich Wert auf ein Feedback. Gut ist, was teure Werbung bring; es geht letztlich nicht um Unterhaltung, Bildung und Demokratie, es geht ums liebe Geld. Man kann also doch aus Scheiße Gold machen (nochmal sorry…wenig weihnachtlich, ich weiß – so wie die Medien langsam nicht mehr feierlich sind).

Gestern hörte ich nach Wochen mal wieder Radio,  keine Privaten, die halt ich schlichtweg nicht aus, meine also die öffentlich-rechtlichen. Und da gibt es inzwischen neben dem Klangmüll – es wird auch hier alles zugejingelt – so einen durchweg blöden Grundton beim Sprechen. Da werden inzwischen auch kommende Unwetter und Sperrungen nach Unfällen und sogar teilweise traurige Nachrichten mit einer aufgesetzten Fröhlichkeit versehen, dass es mir nur so graust. Die SprecherInnen klingen alle so, als hätten sie zehn Sekunden vorher mindestens eine Million Euro im Lotto gewonnen…oder als seien sie kurz vor einem noch nie erlebten Super-Orgasmus….was so etwa dasselbe sein dürfte im ausgehenden Hochkapitalismus. Es ist wirklich grotesk. Ich fühl mich da verarscht.  Einzige Ausnahmen sind noch die reinen Kultur- und Infokanäle, aber die sind mir meist wiederum zu trocken präsentiert. Ich glaube langsam, dass auch die öffentlich-rechtlichen Sender ihr Publikum zu einer unmündigen Masse erziehen WOLLEN. Dieses ganze Club-Gehabe und die immergleichen 1 000 Songs (es dürfte so um die 10 Millionen guter Songs geben)  auf SWR 1 und SWR 3 und vor allem diese unsägliche Hitparade, die sie andauernd tagelang durchziehen und wo sie dann zu angeblich total erschöpften aber überglücklichen Moderatoren schalten, die wieder eine unvergessliche Nightsession mit den Clubmitgliedern verbracht haben…und am Ende gewinnt sowieso wieder Stairway to Heaven….mein Gott, ist das einfältig…und soooo langweilig. Ich frag mich immer: Glauben diese Menschen das wirklich….die Macher und die sogenannten Fans der Sender…glauben die tatsächlich, dass sie etwas Gutes machen und bekommen???

Ich mag ehrlich gesagt nicht daran glauben, dass sich nur noch ein paar Prozent der Bevölkerung für Qualität und Vielfalt interessieren. Was das langfristig mit unserem angeblich so stabilen Gemeinwesen machen könnte, wage ich gar nicht zu denken. Ist es tatsächlich so, dass die Menschen  überwiegend schlechte Qualität, oft genug oberflächlichen Quatsch sehen und hören wollen??? Kann das wirklich sein? Meine optimistischen Freunde werden mir jetzt an dieser Stelle wieder Pessimismus vorwerfen. Freunde, ich kann nur hoffen, dass dieser Vorwurf zutrifft…

Ich habe dieses Update bewusst nicht vor dem 21.12. geschrieben…nicht weil ich noch im Krankenhaus war (Fuballfolgen…danke, lieber Papa!), nein, sondern, weil ich ja fest mit einem Weltuntergang gerechnet hatte…und dann wäre meine ganze Schreiberei umsonst gewesen. Hatte auch schon den Schampus kalt gestellt…so ein guter Tropfen im Angesicht des Weltuntergangs…ich denke mal, der Erlebniswert wäre hier doch recht hoch gewesen…streben wir nicht alle nach dem ultimativen Kick?

Nun, ihr habt es bemerkt, ich hab sowieso geschwindelt. Tatsächlich hab ich natürlich null daran geglaubt. Wozu hätt ich mich sonst noch operieren lassen sollen? Ich hätte den Weltuntergang auch mit dem Eisen im Knie nicht überlebt.

Ich hab mal als etwa 18-Jähriger einen deutschen Song geschrieben, da ging es auch um Weltuntergang und das Szenario ging so: Die Erde hörte urplötzlich auf, sich zu drehen, Sonne und Sterne standen immer an derselben Stelle, auf der einen Hälfte war es dunkel und bitterkalt, auf der anderen verbrannte alles. Die Erde hat sich nach zahlreichen Warnungen so für den rüden Umgang mit ihr revanchiert. Sie sei doch schließlich keine Hure, sondern die Mutter des Ganzen… ich erpar Euch die genauen Details….hab den Song eh, wie so viele andere frühe, bei einem Umzug wohl verloren.  Ein unschätzbarer Verlust für die Weltkultur. Wenn es einmal so kommen sollte wie in dem Film „The Age of Stupid“ gezeigt, dann sind meine verlorenen Songs aber eher ein Zwergenverlust. An dieser Stelle frag ich mich nun aber ersthaft, wo eigentlich die Energie für die Erdrotation herkommt? Ich könnte jetzt locker erklären, warum es Jahreszeiten gibt und was die schräge Erdachse damit zu tun hat…aber warum sich die Erde eigentlich so verlässlich dreht, weiß ich nicht. Das muss ja eine ungeheure, eine im Grunde göttliche Kraft sein…Ich werde es aber nicht recherchieren…man sollte nicht jedes Geheimnis entzaubern, finde ich…ein wenig Märchenhaftes darf auch in einem halbwegs neugierigen Hirn durchaus noch sein…

Weshalb Menschen aber an so einen Quatsch wie diesen Weltuntergang glauben, oder an einen lieben Gott in Menschengestalt (ich finde beides etwa gleich kindisch) das ist mir allerdings ziemlich schleierhaft. Das Leben und das ganze Universum, sind sie nicht auch ohne göttliche oder sonstige Vorstellung schon großartig genug? Aber womöglich kommen solche Vorstellungen ja daher, dass wir letztlich alle Sänger in der großen Musik des Untergangs sind. Dead on arrival (D.O.A.) sozusagen…alle sind wir von unserer Zeugung an ausgestattet mit dem süßen Gift des Lebens, das uns schließlich am Tag X zurückführt in den großen Kreislauf …wohin genau, darüber streiten sich die Geister….vielleicht werden wir ja eben solche. Als Agnostiker kann und will ich nichts ausschließen, nicht mal  das Nichts.

Viele Esoteriker haben diesen angeblichen Weltuntergang wieder bis zum Erbrechen ausgeschlachtet. Und die Medien sind natürlich auf den Zug aufgesprungen. Die machen ja jeden Hirnriss mit. Wie langweilig muss doch das reale Leben sein. Womöglich ist es tatsächlich langweilig. In der Arbeit professionell geführt und deshalb zur Nummer degradiert, in den Medien mit Immergleichem überschüttet: Eurokrise, Selbstmordattentäter, Parteienstreit. Wer würde da nicht gerne nach einem anti-zweckrationalen Luftloch schnappen? Hier könnte ich wieder das hohe Lied auf die Vierschanzentournee anstimmen…aber lassen wir das… Man könnte auch die Brüder Grimm lesen. Oder einen Tangokurs besuchen… Ihr wisst, was ich meine?!

Und so fragen sich eben ein paar ganz Schlaue: Warum sollte ich mich denn der Realität zuwenden, wenn ich Magie treiben und damit auch noch richtig fett Kohle machen kann?  Wer weiß, vielleicht treibe ich als Songwriter ja auch sowas wie Magie….jedenfalls ist mir das Märchenhafte durchaus ein Bedürfnis. Aber glücklicherweise wirft dieses kleine Schnuckelprojekt von Paulson keinen Gewinn ab. Ist also reiner Idealismus…und hoffentlich auch ein klein wenig Magie….das würde meinem Ego schon gefallen. Mein Anliegen ist es aber nicht, irgendwelche göttlichen oder kosmischen Zusammenhänge herzustellen, die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gibt. Ich versuche mich ganz einfach der Schönheit der Natur und dem Faszinosum Mensch zuzuwenden…es zu beschreiben. Nein, ich bin niemand, der Dinge sieht, die es nicht gibt…aber es gibt genug, das man sehen und empfinden kann. Andererseits entsteht jede Welt im Kopf des jeweiligen Menschen….eine Realität…ein Ding-an-sich…das kann es nicht geben. Und das allein könnte wiederum Erklärung für Götter und Engel und Geister und all die anderen Phänomene sein: Es gibt sie, ja, aber eben nur im jeweiligen Kopf dessen, dem sie erscheinen. Wir nehmen uns ohnehin alle viel zu wichtig. Dieses kleine blaue Kügelchen, das da eine Millisekunde lang durch´s Weltall fliegt ist nicht einmal ein Staubkorn…der liebe Gott…wenn es ihn denn gäbe….er müsste ein ganz schön langes Fernrohr hernehmen, um es zu finden. Wir überschätzen uns eindeutig. Wir sind nichts anderes als eine intelligente und zugleich sehr dumme Affenart, ausgestattet mit dem Bewusstsein, dass wir endlich sind. Und genau das ist der Grund, weshalb uns das alles einfällt. Und weil halt doch jedes Menschenäffchen für sich ein ganzes Universum ist. Keine Sorge: Auch für mich ist die Würde des Menschen ein überaus hohes Gut…unantastbar….warum wir aber jeden Tag Millionen von Tieren töten dürfen, das hat mir noch niemand erklären können. Aber das ist ein anderes Thema. Passt auch nicht so richtig zu Weihnachten.

Das Jahr 2012 geht also langsam zu Ende…2013…das klingt doch ziemlich futuristisch, findet Ihr nicht auch? Für Menschen, die wie ich um 1958 geboren sind, rückt der ganz persönliche Weltuntergang langsam aber sicher näher. Mein Freund Joe und ich, wir haben uns aber vorgenommen, noch acht Fußball-Weltmeisterschaften zu schaffen… das sind noch dreißig Jahre, wenn wir richtig gerechnet haben. Also, das wollen wir auf jeden Fall schaffen. Und bevor wir nicht mal wieder Weltmeister sind, wird eh nicht gestorben.

Wisst Ihr, was das Größte ist?: Der Gedanke eines Weltuntergangs war den Maja-Menschen wohl ziemlich fremd. Sagte gestern ein Professor im Deutschlandfunk. Er meinte dazu, dass solche Szenarien, Verschwörungstheorien allgemein, eine Folge davon seien, dass viele Menschen gelangweilt und mit dem eigenen Leben ziemlich unzufrieden seien. Er meinte, dass jene, die keine Lust oder keine Möglichkeiten hätten, sich mit den komplexen Zusammenhängen auseinander zu setzen, zu solchen spektakulären Theorien tendierten. Die Komplexität der Welt sei überhaupt ein Grund, weshalb es Menschen in die Arme von Esoterikern zieht, weshalb Menschen lieber glauben als wissen. Ich möchte hinzufügen: Es ist nicht nur die Komplexität der Welt, sondern auch dieses Dreigestirn von woher?-wohin?-wozu? der menschlichen Existenz ganz allgemein. Manche Dinge – die ganz gewiss keine Dinge sind – wird man nie wissen können.

Unterm Strich möchte ich sagen: Lasst ruhig Märchenhaftes sein….solange damit niemandem geschadet wird….lasst die Menschen in Scharen zu den Religionen überlaufen, mit den Engeln fliegen, auf Zen-Meister hören, lasst sie singen, tanzen, malen und durch die Welt fliegen und radeln…und von mir aus (von mir aus sowieso!) Fußball und Vierschanzentournee lieben und glauben….das ist alles wunderbar, solange der Verstand mit dabei sein darf.

Die Probleme der Menschheit, Krieg, Rassismus, ungerechte Verteilung von Gütern und Chancen, Überbevölkerung, Klimawandel und Naturzerstörung werden auch 2013 bestehen bleiben. Wir sind alle betroffen. Die meisten von uns schauen aber lieber weg. Das hat wahrscheinlich mit diesem ganz persönlichen Weltuntergang zu tun. Ob es auf diesem kleinen blauen Kügel, nein: Staubkorn, nein: viel kleiner!….in absehbarer Zeit noch dieses Wesen Mensch geben wird, ist von Außen betrachtet tatsächlich ziemlich uninteressant….von Innen betrachtet ist das aber natürlich ganz anders zu bewerten…

In diesem Sinne, lasst uns auch im kommenden, im neuen Jahr 2013, an einer besseren Welt bauen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Weil es besagte 17 Grad geben soll und also keinen Winter, füge ich noch eines meiner Fotos aus besseren, da frostigeren Tagen, an. Außerdem gibt es einen gesungenen sehr bekannten Weihnachtsgruß von Teitur und seinen Song Louis, Louis. Der Singer-Songwriter stammt übrigens von den winzigen Färöer-Inseln im Nordatlantik…und die kennt man überhaupt nur, weil sie mal die Österreicher geschlagen haben, in irgendeinem Quali-Spiel. Fußball bildet.

winter

Viel Spaß damit!

http://www.youtube.com/watch?v=IgXKpQ20FcQ

http://www.youtube.com/watch?v=4Dr0WgduMRo


Und weil Weihnachten ist, noch ein kleiner fantastischer Reimversuch Eures Songwriters.


und ganz am ende des märchens

packte der große schwarze vogel

schneewittchen am schlafittchen

und trug sie mit sich fort

die zwerge standen und staunten

und einer sagte ganz leise

gute reise…


😉


Euer Paulson

Wintertime


Was ich am Winter am meisten genieße: Das Dunkle, das Stille, das zur Ruhe kommen. Bei einer schönen Musik, einer Tasse Tee, im Schein einer Kerze Gedanken und Gefühlen nachspüren… Zeit in sich zu gehen… bei sich sein… und wenn dann noch der Schnee die Welt in Watte packt… Mensch, ist das nicht wunderschön?! Und manchmal entspringen dieser Zeit Lieder…

Unser nächstes Konzert wird am 27. Januar um 18 Uhr im Balinger Bären sein. Erzählt es bitte weiter, damit der Bär auch tanzen kann. In der Zwischenzeit geht Euer Songwriter erst mal wieder unters Messer. Aber macht Euch bitte keine Sorgen: nur die in der Jugend malträtierten Beine wieder grade biegen…

Hier noch ein paar Bilder von unserem schönen Konzert mit Norberto Schubert und Inga Rincke im Backnanger cje-Club, fotografiert von Sabine Hahn.

Genießt die geschenkte Zeit.

Paulson

Backnang 1

Backnang 2

Backnang 4

Backnang 4


Schön war´s…


…im Hirsch zu Glems. Danke allen, die unser Konzert am 16.11. besucht haben… die sich ein paar Gläser blauen Weins von uns haben einschenken lassen…Es war irgendwie ein sehr harmonischer, ein Wohlfühlabend für mich…mit lieben Bekannten und Freunden…mit Menschen, die uns schon seit Jahren beehren…mit neuen Gesichtern, die nun vertrauter sind… mit Norbert Schubert und seiner Frau Inga Rincke, die gegroovt haben, als wären sie schon immer mit dabei…und mit dem Hirschen-Wirt, jenem unverwechselbaren Walter Dieterle, der groovend in seiner kleinen Kabine stand und im Takt zu den Songs das Licht erschuf…einfach schöööön.

Hier ein paar Bilder dieses Abends, aufgenommen von Joachim Sperfeldt:

H1 Norberto, Monja

H2 Monja

H2 Paulson

h4 Inga, Norberto

Am kommenden Samstag sind wir erstmals im Club Kuckucksei e.V. in Nürtingen, in der Neckarstraße 14, zu Gast. Wir freuen uns darauf. Beginn ist 21 Uhr, Einlass 20 Uhr.

Lasst es Euch gutgehen!

Paulson

Norberto Schubert…

Norberto Schubert

….Freund und alter Weggefährte von Paulson, wird am Freitagabend im alt-ehrwürdigen Hirsch zu Metzingen-Glems mit von der Blue-Wine-Tour-Partie sein, wird das rhythmische Fundament legen für Paulson, Monja und Artur Stopper. Mit seiner Hauptband Agua Loca hat Norbert bereits halb Europa betourt. Er ist ein Schwergewicht unter den Conga-Spielern dieses Landes. Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen, die gemeinsame Bühnenzeit 1987-94 liegt nämlich schon ein paar Tage zurück. Wird für uns alle ein spannender Abend werden.

See you,

Paulson


Zwei Tage


Während andere wieder die südlichen Sonneninseln aufsuchen, entdecke ich erneut die stillen Schätze der Heimatscholle. Am Donnerstag noch die perfekte Idylle unter der Burg, eine Schafherde auf der Zimmerner Halde, die Bäume und Büsche in den prächtigsten Herbstfarben, eine Szene wie aus einem Bilderbuch von anno dazumal. Und nun dieser frühe Schnee im späten Oktober, nur zwei Tage später.

schnee1

Das Bild entstand heute früh von meinem Balkon aus. Es zeigt den Tanz der Schneeflocken vor einem alten Holzschuppen. Und zwischen Donnerstag und heute eben diese beiden Tage im Leben eines Menschen, zu dem ich ICH sage und den ich manchmal beim Blick in den Spiegel frage: Sag mal, wer bist du eigentlich?

Vielleicht ist es ja die Orgelmusik, die ich beim Schreiben höre, die mir solch seltsame  Gedanken entlockt. Aber sind sie überhaupt abwegig, diese Gedanken und Fragen? Sind nicht Alltag, Autobahn und SWR-Hitparade viel grotesker und viel weiter vom Menschen weg  als etwa dieses?:

sind wir menschen
nicht immer beides
engel und satan
mann und weib
mensch und tier
fett am leben
und todgeweiht

oder jenes:

woher kommen sie
die zauberkräfte
welche uns tagtäglich
durch die welt führen
was lässt uns lieben
was lässt uns hassen
was weinen und lachen
fortgehen und bleiben

entstanden sie vielleicht
aus schlichten worten
die uns wiederfuhren
aus kleinen kränkungen
der frühen lebenszeit
oder tragen wir
die unerklärten zaubersamen
in der langen kette der ahnen
seit tausenden von jahren schon
durch diese welt

Diese Gedanken kamen mir heut früh, als ich vom Leben geküsst und von den Gedanken an den Schnee liebevoll eingehüllt in meinem Bett lag und zum Fenster rausschaute.

Ja, warum gibt es in unserem Alltag so viele Worte, die sich um Technisches, um Nachrichten und um Werbung drehen, und weshalb gibt es so wenige tiefe Gedanken zum Menschsein, vor allem: so wenige Fragen? Das frag ich mich seit langem und in Gesprächen mit den Menschen wundere ich mich, dass die allermeisten, wenn sie miteinander reden, nicht dorthin gelangen. Vielleicht ist der Mensch ja wirklich ein auf  Spaß und Konsum und Überleben angelegtes Alltagswesen…?

Nein, der Mensch ist mehr…viel mehr.

Ich grüße Euch auf Euren Inseln, mögen sie weit weg, oder ganz nah sein.

und:

Das Leben ist kurz und wunderschön… lasst LIEBE sein!

Paulson


S´herbschdalad

…so herrlich schee und bald scho fellt d´r erschde schnee…


Zuerst aber noch diese geschenkten goldenen Tage! Frühstück auf dem Balkon, die klugen Krähen knacken Nüsse auf dem Ashalt und die Elstern wackeln von Baum zu Baum, einer schöner als der andere im herbstlichen Farbenkleid. Soooo scheeeee!

Meine Mutter stammte aus dem tiefsten Bayern, mein Vater war waschechter Schwabe, bin als Schwooob an der Grenze zu Bayern aufgewachsen, in einer kleinen Stadt am großen Donauried, am Rande der sanft ansteigenden östlichen Alb.  Bin dann in den prägenden Jahren von Dylan globalisiert worden, The Times They Are a-Changin´ und so…. Da war der bayerische Schwabe dem deutschen Liedgut endgültig verloren.  Heino und Konsorten wurden endgültig zum Feindbild. So kaas ganga!

Ist vielleicht auch besser, dass ich meine Songs auf Englisch anbiete, angesichts der biografischen Nähe zum eigenen Leben wäre mir meine bescheidene Kunst doch sonst ein wenig zu entblößend. Man gibt schon genug von sich preis auf einer Bühne. Ein wenig Verkleidung im Sprachlichen darf wohl sein. Es sind ohnehin mehr die Stimmungen, auf die ich abziele mit meiner Musik, die deutsche Sprache wäre mir da auch zu hart, das Schwäbische ein wenig zu schrullig, ehrlich gesagt. Durch meine Aufenthalte im englischsprachigen Ausland und durch besagte Mutter fühle ich mich auch nurmehr begrenzt schwäbisch. Eher ein wenig heimatlos – von meiner Sympathie für den VfB mal abgesehen – schon deutsch, aber eben auch verweltlicht, letztlich gar kosmisch, je älter ich werde…

Eindeutig deutsch bin ich im Normal-Sprachlichen. Ich mag diese meine Sprache sehr. Es gibt beispielsweise so unendlich viele wunderschöne deutsche Gedichte. Eines der bekanntesten ist sicherlich Die Lorelei von Heinrich Heine! Schaut Sie Euch noch einmal genau an, die berühmte Schöne. So schlicht, so genial! Wahrhaft eine gewaltige Melodei, vor allem, wenn man beim Lesen eben gerade nicht an das Gesungene denkt, nicht an die Seichtheit von Heino und Freddie Quinn, nicht an die groteske Tragik der klassischen Tenöre….also einfach nur lesen und schon läuft ein Film:


Die Lorelei

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme,
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe
Er schaut nur hinauf in die Höh´.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lorelei getan.


Ist das nicht wunderschön?!

Die Liebe schafft ja als eine der beiden Weltmächte viel Gutes auf diesem Planeten, doch hier ergeht es dem Verliebten auf dem Vater Rhein gar nicht gut. Die Schöne verzaubert ihn so ungeheuerlich, dass sie ihn letztlich gar verschlingt! Ja, nicht die Wellen sind es… sie, die Liebe, ist es, die ihn letztlich zerstört… diese Sehnsucht nach dem Ewig-Weiblichen (und am Ende doch immer die Suche nach der eigenen Mutter?) bringt ihn um´s Leben.

Bevor ich mich hier aber interpretatorisch versteuere und selbst auf ein Riff laufe, will ich Euch noch eine etwas andere Textart des Deutschen zumuten. Macht Euch bereit für ein ziemlich herbes Kontrastprogramm:

Wir arbeiten unter Hochdruck an der Weiterentwicklung der Assistenzsysteme, so dass sie zunehmend automatisiert fahren können. Mit der radargestützten Abstandshaltung ermöglichen wir die Längsführung heute schon. In Zukunft können Sie mithilfe verbesserter Daten aus der Navigationskarte in Verbindung mit einer Bilderkennung der Straße dem Fahrer mitteilen, welches die optimale Geschwindigkeit wäre. Wenn die Algorithmen entsprechend ausgelegt werden, können Sie die relevanten Fahrfunktionen auch auf Energieeffizienz trimmen. […]

Diese Poesie des Computerzeitalters wurde veröffentlicht in der vorletzten Ausgabe von DIE ZEIT unter dem Titel Wie wir morgen Auto fahren, der Abschnitt ist aus einem Interview mit Volkswagen-Forschungschef Jürgen Leohold. Eine der Kernbotschaften des Interviews ist: „Weil wir natürlich nicht langsamer oder gar weniger kraftvoll fahren wollen, in Zukunft, gilt es, mit innovativer Technik das absolute Optimum an Auto herauszuholen“. Passt gut zum allgemeinen Trend, das Letzte aus allem, auch aus den Menschen herauszuholen. Und weil wir das gar nicht mehr so romantisch finden und die Leistungs-Religion für die allermeisten auch nicht mehr ohne Weiteres auszuhalten ist, sind die Deutschen massenhaft auf der Flucht vor dem allzu Faktischen. Wobei ich mal wieder bei meinem Lieblingsthema wäre (verzeih mir, mein Freund, ich scheine das irgendwie zu brauchen, bin wirkliche eine notorische Spaßbremse …aber ich verspreche, dass ich mich darum kümmern werde, will herausfinden, um welche Art von Störung es sich da bei mir handelt, Ehrenwort!). Jedenfalls sind, laut DIE ZEIT, die Passagierzahlen bei Flügen von deutschen Flughäfen zwischen 1992 und 2012 von 25 auf 75 Millionen gestiegen. Und viele hoffen, dass sie sich in den nächsten zwanzig Jahren noch einmal verdreifachen werden, was sicherlich keine Frage ist. Dann geht es in dem Artikel noch um Menschen, die vom Fluglärm krank werden. Und wenn ich hier von meinem Balkon aus in den blauen Himmel schaue, dann flitzen ständig Sportflugzeuge und seit neuestem Motorsegler durch meine Swabian Skies. Deane kerad doch dr dibbl boarad, sagt man so im Schwäbischen?, ich glaube, das hab ich mal gehört, auf jeden Fall aber gibt es: Herr, schmeiß Hirn ra! Aber verlassen wir besser dieses unangenehme Thema jetzt ganz schnell wieder. Gehen wir lieber noch einmal gut zwanzig Jahre zurück, etwa ins Jahr 1990, kann auch schon 1988 gewesen sein. Betrachten wir also dieses:

pws end

Das Foto zeigt Euren blutjungen Songwriter im Konzert mit seinem alten Mitstreiter Wanner (Paulson & Wanner) und dem regelmäßigen special guest Norberto Schubert, Percussionist und schönster (schwäbischer) Indianer Mitteleuropas. Die Aufnahme entstand wahrscheinlich auf der Reutlinger Rappenbühne, wo wir regelmäßig gastierten. Ich spielte damals auch noch Congas und sogar Saxophon, der Wanner war mit Gitarre, Mandoline und Bluesharp unterwegs und natürlich Norbert mit allem was man schütteln und beklopfen konnte.

Und mit eben diesem Norbert Schubert werden Monja und ich ein Konzert in Glems spielen. Am 16. November. Spannende Sache.

Nicht unbedingt unsere Musikrichtung, eher kernig-rockige Materie, bietet meine heutige Video-Empfehlung. Die Aufnahme entstand 2008 auf eben jener Bühne im Glemser Hirsch, in dieser nunmehr fast schon legendären Kneipe des Walter Dieterle! Ich finde Miller Anderson, Werner Dannemann und Co hier einfach grandios!

http://www.youtube.com/watch?v=klOeG_Zkk4E

Seize the day!

Paulson


Eines meiner schönsten…


…Konzerte ever durfte ich am vergangenen Freitag zusammen mit meinen großartigen Mitspielern im Ebinger Kräuterkasten geben. Den lieben Menschen des Kräuterkasten e.V. und meinem wunderbaren Publikum: DANKE! Diesen Abend werde ich immer als warme Erinnerung bei mir tragen.

Paulson


Hier ein Pressebericht:

Die Stimme wird dunkler, fast sehnsuchtsvoll

von Schwarzwälder-Bote

08.10.2012

Von Ute Büttner

Altstadt-Ebingen. Für die Freunde ganz spezieller Lieder gaben am Freitag Paulson & Friends im Ebinger Kräuterkasten ein Konzert.

Hinter Paulson & Friends verbergen sich Ernst Buntz, Gesang und Gitarre, die Sänger Monja Schaarschmidt und Artur Stopper, Percussionist Andy Schoy und Andreas Reif an Keyboard und Bass. Unter Freunden, so fühlt man sich bei der Art, wie Paulson moderiert. Er spricht seine Zuhörer direkt an, erzählt von sich und von seinen musizierenden Freunden, er stellt Betrachtungen an, gibt Anregungen, lächelt dabei vielsagend – man kennt sich eben.

“Blue Wine” – die helle Stimme, die ruhige Begleitung laden ein, zur Ruhe zu kommen. “My Suebian Sky” – die Stimme wird dunkler, wenn sie fast sehnsuchtsvoll den Platz unter diesem Himmel beschreibt, diesen “secret place of mystery”. Zwischenspiele geben Zeit, diesen Ort auf sich wirken zu lassen.

Doch “wir können auch anders”: Lebhaft geht es zu auf dem Weg “Up To Heaven”, rau werden Ton und Rhythmus am letzten Urlaubstag am Nordseestrand beim steten Wechsel von Ebbe und Flut. Und auch Paulsons Stimme ändert sich. Singend erzählt er eindringlich von dem, was er sieht, erlebt und denkt, unterstreicht mit einem Refrain, was wichtig ist. Man fühlt sich persönlich angesprochen, wenn er fordert: “Slow down!” Er lächelt über sich selbst und seine Erfahrung, wie man sich fühlt, wenn man plötzlich 40 ist.

Und bei allem scheint er gleichsam verwachsen zu sein mit seiner Gitarre. Unauffällig geben sich zunächst Monja Schaarschmidt und Artur Stopper. Fungieren sie zunächst als eine Art “Backstage”, entfalten sie sich im Laufe des Programms immer mehr, aus einfachem Wiederholen wird ein Duett, ein Trio und schließlich ein Solo, bei dem vor allem Monja Schaarschmidt mit ihrer reinen, klangvollen Stimme glänzt.

Auch die Instrumente sind mehr als bloße, wenn auch zuverlässige Begleitung. Das Keyboard von Andreas Reif greift interpretierend ein, wenn Paulson vom Tod seines Vaters erzählt, färbt mit Orgelklang das beseelte “There will be another day for you and me”. Andy Schoy untermalt den Traum vom Fliegen mit einem höchst komplizierten Solo auf dem Cajon. Bass und Schlagzeug treiben drängend den Fluss in seinem Lauf vom Ursprung bis zum Meer an. Alle Instrumente tanzen mit dem Mann, der aus der Reihe tanzt. “Bye, bye, Baby” singen und spielen sie zum Abschied, doch das begeisterte Publikum im voll besetzten Kräuterkasten entlässt die Freunde erst nach zwei Zugaben.

The reason why…


Liebe liebe Menschen da draußen,

nach zwei wunderbaren Konzerten möchte ich mich bedanken für Euren Besuch. Die meisten von Euch kommen nicht zu Paulson&friends einfach zum Musikhören, das weiß ich aus den vielen Reaktionen – für die ich mich hier sehr herzlich bedanke. Es macht mich froh und stolz, dass ich regelrecht sehen kann, wie viele von Euch sich berühren und mitnehmen  lassen vom Seelenstoff, den ich Euch da vortrage. Es haut mich geradezu um, wenn ich sehe, dass manche jede Zeile meiner Songs mitsingen, wenn die Lippen die Worte formen, die Gesichter und Augen und Körper mir zeigen, dass ich Euch erreiche. Da waren auch die paar tumben Schreihälse, die es in den hinteren Reihen immer mal wieder gab, kein Problem. Ich habe sogar zunehmend das Gefühl, dass es sich bei uns um eine Seelengemeinschaft handelt. Da ich nun alles andere als ein Guru sein möchte – zu wenig Sendungsbewusstsein und zuviel Abneigung gegen Wahrheitsverkünder – muss ich schnell noch schreiben, dass es nicht nur die Songs sind, sondern natürlich auch und vor allem meine großartigen Mitspieler Andreas, Andy, Artur und Monja. Und im Pinselstrich natürlich Michi Sommer, die mit ihrer einmalig fröhlichen und zugleich sinnlichen Art großartig war, wie ich finde und wie Ihr es mir gesagt und geschrieben habt. Es ist eine große Freude für Euren langsam reifer werdenden Songwriter, mit diesen tollen Musikern auf der Bühne zu stehen. Diese Menschen, und jene, die ich mit meinen Songs berühren darf – das ist der Hauptantrieb für mich, noch mehr Musik zu schreiben. The reason why…

Am Samstag wird Monja wieder dabei sein. Es wird ein anderes Konzert sein, allein deshalb, weil im Kräuterkasten niemand im Hintergrund rumlärmen wird. Es ist unser drittes Gastspiel dort und die ersten beiden Konzerte waren super konzertant, ich denke es wird wieder so sein. Wär schön, wenn Ihr mit dabei wärt. Natürlich gibt es auch dort Bewirtung, und ob es gesellig wird, das entscheidet nicht zuletzt Ihr selbst. Gelegenheit dazu wird es geben.

Während sich draußen das Grün des Sommers in alle möglichen Herbstfarben verwandelt stellen sich auch Körper und Psyche auf die dunkleren Jahreszeiten und die viel kürzeren Tage ein. Ich finde diesen Jahres-Kreislauf jedesmal faszinierend. Ich stehe einfach nur staunend da und betrachte mit tiefer Ehrfurcht dieses natürliche Schauspiel von Kommen und Gehen, von Aufgehen und Untergehen; in der Mechanik des Himmels erahne ich die Größe des Raumes um uns.  Als so schön und ergreifend empfinde ich das Leben, die Natur und den Kosmos, dass ich mich schlichtweg weigern möchte, alles nur als sinnlos und indifferent anzusehen. Ich möchte glauben, dass hinter allem ein tieferer Sinn steht. Den personalen Gott brauche ich da gar nicht, um Trost zu finden. Dies Ineinandergreifen der Vorgänge, dieses perfekte Funktionieren von Abläufen… es ist einfach unbeschreiblich faszinierend. Dass im Frühling aus den Ästen wieder Blätter platzen, dass unser Planet sich so zuverlässig dreht, dass kein einziger Stern am Himmel fehlt, dass ein Schmetterling auch im starken Wind zielgenau auf einem schwankenden Grashalm landet. Einfach der Hammer! Das Leben ist ein Wunder. Wir sollten es nicht damit verbringen, nach der Pfeife von anderen durch die Welt zu hecheln, seien diese nun Chefs oder Betriebswirtschaftler, Marketing-Cracks oder Menschen, die mit schnellen Urteilen  sogenannte Wahrheiten verbreiten. Wir sollten Stress und Frust, Misstrauen , Machtlosigkeit und Resignation abwerfen und erkennen, wer wir sind. Weil wir Teil eines Ganzen sind, zwar auch alle Einzelwesen, aber eingebunden in ein Großes Ganzes. Und wir sollten den ungeborenen Menschen der Zukunft auch eine Chance geben, dies Glück zu erleben. Wir sollten verstehen, dass unendliches Wachstum in einer endlichen Welt nicht funktionieren kann. Wir sollten Bescheidenheit lernen und verstehen, dass weniger mehr ist. Aber wem sage ich das: inzwischen wissen wir es ja eh alle! Das Problem ist eher die Umsetzung, nicht wahr? Vielleicht muss jeder bei sich selbst anfangen. Vielleicht wird dann irgendwann  in naher Zukunft ein Politiker nicht wiedergewählt, der stolz verkündet, dass sich in den nächsten zwanzig Jahren das Verkehrsaufkommen noch einmal verdoppeln wird. Immer dieses Geschwätz von Nachhaltigkeit. Es kann nicht beides geben: Nachhaltigkeit und Wachstum. Wer das eine nennt, kann das andere nicht meinen.  Optimisten schätzen, dass die Konsum-Orgie noch 30 Jahre weitergeht, Pessimisten schätzen etwa die Hälfte. An das Danach will ich gar nicht denken…

Heute hab ich ein Lied von Herbert Grönemeyer zufällig im Radio gehört. Ich bin da schrecklich ungebildet, weil ich fast kein Pop-Radio höre. Muss wohl ein großer Hit gewesen sein, der aber völlig an mir vorbei ging. Umso schöner, dass ich den Song jetzt noch entdeckt habe. Uns Herbert bietet hier großes Seelenkino. “Halt mich noch ein bisschen, bis ich schlafen kann”. Hat mich sehr ergriffen heut morgen und deshalb sei dieser richtig gute Song hier angehängt. Klasse auch, wie er ihn bringt:  frisch, lebensbejahend, trotz aller Rückschläge in seinem Leben. Ich kenn ihn nicht wirklich, find ihn aber beeindruckend. Ich glaube er gibt den Menschen sehr viel.

http://www.youtube.com/watch?v=esaMDTr06ZE

Das Leben ist schön, aber auch ganz schön kurz. Zeigt es den anderen, wenn Ihr sie liebt.

Paulson


Klein Venedig, Pinselstrich und Kräuterkasten


Vor einigen Wochen verstarb in Jungingen Josef Zanger 91-jährig. Der gutmütige und sehr humorvolle Mann, in dessen Haus ich mit meinem kleinen Studio zu Gast sein durfte, hatte ein erfülltest Leben und verstarb friedlich. Mein Studio befand sich im kleinen Besprechungszimmer der ehemaligen Textilfirma, im Büro wohnte ich einige Monate, und die Proben mit der Band stiegen im Loft-ähnlichen Saal, wo früher genäht wurde. Alles war seit den 80ern leer gestanden, entsprechend war auch die Atmosphäre in diesen Gemäuern eine sehr spezielle. Nun wird das Haus abgerissen und ich bin momentan dabei dort auszuziehen.

Und nun zur BLUE WINE Tour:

Endlich geht es los! Nachdem mein siebtes Album schon eine ganze  Zeitlang durch die Lande geistert, gibt es nun tatsächlich auch wieder Konzerte im Zollernalbkreis. Und zwar gleich drei in drei Wochen. Wir beginnen am Samstag, den 22.9. im Kleinvenedig in Balingen. Dann folgen Bistro Pinselstrich/Lautlingen und Kräuterkasten/Ebingen – Näheres unter Concerts. Wir werden alle drei Gigs in voller Besetzung spielen, also mit:

Andreas Reif – Kontrabass, Tasten
Andy Schoy – Schlagwerk
Monja – Gesang
Artur Stopper – Gesang
Paulson – Gitarre, Gesang, Songwriting

In Lautlingen wird Michaela Sommer für Monja dabei sein, weil diese sich erfreulicherweise bei einer Preisverleihung für einen ihrer Videoclips in Wolfsburg aufhält.

Der Grund für die zeitliche Diskrepanz zwischen dem Erscheinen des Albums und den Konzerten ist übrigens recht simpel: Im letzten Oktober wurde ich am Knie operiert. Man hat mir völlig absichtlich den Schienbeinkopf gebrochen – die Methoden in den Krankenhäusern werden immer rabiater, das kann ich Euch sagen! – ein relativ gravierender Eingriff also. Der Heilungsprozess verlief nicht ganz optimal, so dass ich bis April an Stöcken durch mein kleines Universum humpelte. Heute geht es mir wieder ganz passabel. Mein linkes Bein ist nun 1,24 Zentimeter länger als mein rechtes, was sich doch ein wenig schräg anfühlt.

Ich freu mich nun sehr auf die anstehenden Konzerte. Wär´ klasse, wenn es Euch auch so erginge!

So, das war das. Und nun das andere.

Manche liebe Menschen bitten mich, doch wieder mehr zu schreiben. Sie sagen, dass sie meine Texte interessant finden. Danke für die Blumen – ich mag Blumen! Ich will auf jeden Fall versuchen dem nachzukommen. Bin ja immer noch frei von allen sozialen Netzwerken.  Man kann mich aber per Mail (Contact) jederzeit erreichen und bekommt auf alle Fälle eine Antwort (es sei denn Ihr schreibt mir, dass meine Musik schlechter ist als die von Hansi Hinterseher, ich glaube so heißt dieser singende Slalomfahrer)

Und noch eine technische Bitte:

Stellt bitte sicher, dass die Adressen, von denen Ihr schreibt, auch Antworten empfangen können. Das ist nicht immer der Fall. Jeder, der mir schreibt, bekommt auch eine Antwort. Ich kann Euch sonst nämlich weder zurückschreiben noch Rundmails schicken. Neulich bekam ich einen ganz lieben Brief als Reaktion auf Blue Wine vom linken Rheinufer nahe der holländischen Grenze. Leider bekam ich meine Antwort zurück. Also, bitte überprüfen!

Gut, dann also noch ein wenig Text.

Es kommt nicht mehr sehr häufig vor, dass mich Musik wirklich berührt. Keine Ahnung woran das liegt, ob man da mit dem Alter langsam abstumpft? Vielleicht auch, weil man ja schon alles gehört hat, es sich nur wiederholt. Wahrscheinlich braucht es aber auch den Zusammenhang mit gewissen Lebenssituationen, damit eine Musik die Seele entzündet. Jedenfalls hat mir ein ganz lieber Mensch vor einiger Zeit eine sehr schöne CD einer gewissen Catriona Mac Donald geschenkt und auf diesem Album gibt es ein Stück, instrumental, Violine und Klavier, das mich vollkommen fertig macht. Ich kann es hundert Mal am Stück hören und es ist eigentlich dann noch immer nicht genug. Diese Folge von Tönen öffnet mich, ich find´s zum Weinen schön. Ich bin dankbar, dass es solches gibt. Der liebe Mensch meinte dann auch noch, dass es ihr genauso erginge auf diesem Album, aber bei einem ganz anderen Stück, welches ich auch schön finde, das mich aber nicht so tief berührt. Jeder habe eben seine eigene innere Melodie. Wahrscheinlich tritt da etwas Äußeres mit einem Geheimnis tief in uns in Resonanz. Ich will es gar nicht verstehen, eigentlich. Es ist einfach schön, dass es so etwas gibt. Und eigentlich ist es ja nicht nur bei der Musik so, das geschieht wohl in allen Lebensbereichen mit uns. Eines weiß ich aber: Es hat ganz viel mit Liebe zu tun, mit Liebe, die wir sind und geben und empfangen.

Ich komme eben von einer längeren Reise mit dem Rad zurück und bin im Begriff wieder in die Anforderungen des Alltags einzutauchen, so wie die meisten von Euch das nach dem Sommer nun auch wieder tun. Ja, wir sind tatsächlich schon wieder am Ende des Sommers angekommen. Aber dieser schenkt uns momentan solch geniale Tage.

Vor einigen Monaten sprach ich mit einem interessanten Menschen über Ehrfurcht und Demut, zwei Begriffe, die gelegentlich nicht ganz leicht zu fassen seien. Mit Ehrfurcht könne er etwas anfangen, den Begriff Demut verwende er aber nicht, er habe für ihn eine religiöse Bedeutung, und er sei nicht sehr religiös. Wir haben uns leider wieder verloren, werden dieses Gespräch nicht mehr weiterführen. Auch ich bin nicht religiös im herkömmlichen Sinn. Aber ich habe Ehrfurcht vor der Natur und Demut vor dem Leben. Ja, ich glaube so würde ich es sagen wollen. Dem Wunder und dem Rätsel des Lebens ergeben, in die Existenz geworfen, von welcher Hand auch immer, mit ein paar Fragen im Gepäck, die mich faszinieren und die nicht zu beantworten sind. Welch ein Geschenk, dies Leben! Und wie leichtfertig wir oft damit umgehen, mit dem Wunder der Natur, aber auch mit uns selbst.

War in den beiden größten deutschen Städten unterwegs und auf drei der schönsten deutschen Inseln. Ich reise nun schon das siebte Jahr mit dem Rad durch die deutschen Lande – nach allerlei Reisen in andere Gegenden der Welt in meinen früheren Jahren. Und wenn ich so durch unser Deutschland fahre, im achtsamen Fahrradtempo, so sehe ich ein Land zwischen Natur und Kultur, zwischen Technik, Fortschritt und schlichtem Menschsein, zwischen Produzieren und Konsumieren, und ich habe den Eindruck, als sei die halbe Republik die ganze Zeit unterwegs. Und was mir auch sehr auffällt, die letzten Jahre, neben dem zunehmenden Lärm und Verkehr, ist, dass die Menschen immer mehr kommunizieren während sie anderes tun, die Anzahl von radfahrenden Telefonierern in Berlin war erstaunlich. Dass die alle noch am Leben sind! Wobei… man wüsste es ja nicht. Insgesamt scheint das olympische Motto höher schneller weiter noch immer an Beliebtheit zu gewinnen, ein Wahnsinn, mit welchem Tempo die meisten Menschen unterwegs sind. Kein Wunder haben Wellness-Hotels und Entschleunigungs-Seminare solchen Zulauf. Diejenigen aber, die vom Leistungs-Diktat am meisten betroffen sind, hätten niemals das Geld für solchen Luxus, die schaffen es ja noch nicht einmal, ein paar Euros für ihre private Rentenversicherung beiseite zu legen. Gerecht ist dieses Land nicht, aber sehr reich, an ganz vielem. Ich glaube es ist eines der besseren, insgesamt betrachtet. Sehr beeindruckend waren auch die Containerschiffe im Hamburger Hafen. Jetzt weiß ich endlich genauer, wie meine Bananen und meine Steaks aus Argentinien hierher kommen. Die Schiffe sind teilweise drei Fußball-Felder lang und befördern bis zu 8 000 Container, verderbliches Gut natürlich in Kühl-Containern. In Hamburg kommen jährlich 10 Millionen Container an, das sind dann also 10 Millionen LKWs . Damit die Regale jederzeit mit allem voll sind. Auf einem solchen Mega-Schiff sind gerade mal 20 Menschen aus Billiglohnländern beschäftigt. Und wie unser Sprecher an Bord mitteilte, fahren die großen Transportschiffe alle mit Rohöl, einem Abfallprodukt aus der Benzinherstellung, weil sich die Redereien Diesel oder gesündere Kraftstoffe nicht leisten können (die Konsumenten nicht leisten wollen sag ich jetzt mal, obwohl wir es schon könnten, nicht wahr? Dann wären die Bananen halt vier Cent teurer pro Stück).

So geht also dieser Sommer im Jahr des Hugo langsam zu Ende. Ich habe ihn mir beschreiben lassen, den Hugo, aber nicht servieren. Ich halt mich lieber an mein Weizenbier, meinen Rotwein. Muss wohl eine Art inneres Reinheitsgebot sein bei mir.

Gestern früh am Morgen ging ich so durch den Wald, und dann spannte sich da so ein Spinnfaden von einem Baum zu einem anderen und glänzte zart in der frühen Sonne. Dazwischen waren ein Weg und sicherlich sieben Meter. Hab mich dann gefragt, wie die Spinne das macht?  Eigentlich ist das doch völlig unmöglich! Sollte es jemand da draußen wissen, bitte schreiben!

So, und nun muss ich mich um meine kaputte Waschmaschine kümmern. Don´t it always seem to go that you don´t know what you´ve got ´til it´s gone

😉

Paulson

Summertime


Na, genießt Ihr auch den späten Sommer? Wunderbar die freie Zeit! Und meine große Reise steht noch bevor. Per pedales ans Meer, in wenigen Tagen ist es soweit. Für mich der ideale Urlaub. Sich bewegen, außen wie innen, ganz bei sich, frei sein.

Der Auftritt bei der Firma Aicher in Königsheim war sehr schön. Wir hatten uns den wohl heißesten Tag des Jahres dafür ausgesucht. Danke an alle, die gekommen sind.

Unser nächstes Konzert steigt am 22. September im Café Klein Venedig in Balingen. Wir spielen in der Formation Paulson, Monja, Andreas Reif, Andy Schoy, Artur Stopper, also mit der vollen Mannschaft.

See you!

Paulson



Königsheim


Am kommenden Freitag, 27.7. um 20 Uhr spielen Paulson & friends in Königsheim auf der hohen Alb bei der Firma Aicher, genauer: Lindenwiesen 4, 78598 Königsheim. Ich glaube höher waren wir noch nie konzertieren: 900 Meter über dem Meer und ganz nah an den Swabian Skies!
Unter Franziska.Aicher@aicher-praezision.de könnt Ihr
Karten zurücklegen lassen. Wir versprechen Euch ein gechilltes Konzert (wie die Jungen sagen) in der Besetzung
Paulson, Monja, Andreas Reif, Artur Stopper. Kommt und lasst Euch ein wenig an der Seele berühren.  Es ist das letzte Konzert vor dem Sommer und wir haben nach der langen Pause richtig Lust zu spielen.

Genießt die Sonne,

Paulson


Glacis Park Neu-Ulm abgesagt


Leider mussten wir eben den Auftritt im Glacis Park Neu-Ulm witterungsbedingt absagen. Es wird ziemlich wahrscheinlich regnen heute abend und es gibt dort im Park keine Überdachung für´s Publikum. Wir werden aber im nächsten Sommer wieder im Programm sein.

Liebe Grüße,

Paulson

Glacis Park Neu-Ulm


Seid herzlich gegrüßt,

am Freitag, den 20.Juli, konzertiere ich mit Monja und dem Percussionisten Norbert Schubert im Glacis Stadtpark zu Neu-Ulm. Beginn ist 20 Uhr, Eintritt frei. Das Ganze findet nur dann statt, wenn es von oben trocken bleibt, denn der Zuschauerraum ist nicht überdacht. Ich freu mich sehr auf dieses Konzert, weil ich erstmals seit 1994 (!) wieder einmal mit Norberto, “dem schönsten Indianer Mitteleuropas”, (Zitat Paulson) auf der Bühne stehen werde. Und natürlich mit Monja Schaarschmidt, meiner tollen neuen Sängerin.

http://www.conga-schubert.de/

http://monja-schaarschmidt.de/

Das Konzert im Schwenninger Neckarpark war sehr stimmungsvoll. Zwischen “brennenden” Büschen und sprechenden Bäumen spielten wir vor zahlreichen Gästen, die uns bis kurz vor Mitternacht aufmerksam lauschten. Danke vor allem jenen, die aus dem Raum Balingen rüberkamen, ich hab mich über die schönen Begegnungen sehr gefreut.

Und nun freuen wir uns auf´s Neu-Ulmer Konzert!

cu,

Paulson

7. Lange Schwenninger Kulturnacht


Puuh…heiße Tage sind das… glücklich, wer die Zeit am oder im kühlen Nass verbringen kann. Hier in den bescheidenen Gemächern Eures Songwriters will es derzeit nicht mehr so recht abkühlen. Da heißt es gut gechillt bleiben, was ich mit coolen Getränken und der Bewegungsamplitude einer winterschlafenden sibirischen Eisschildkröte versuche. Hey, aber einen Riesenvorteil hat die Hunds-Hitze: Die Krachmacher-Mafia (gestern bezeichnete einer den grünen Terror als Olympia des kleinen Mannes… fand ich nett) verschont meine Ohren wenigstens in den heißesten Stunden des Tages.

Nächsten Samstag geht es wieder los:  Das erste Konzert von Paulson und friends gibt es von 22-24 Uhr bei der 7. Langen Schwenninger Kulturnacht in der Besetzung Paulson, Monja, Andy Schoy, Artur Stopper. Nach unserem Konzert auf der Bühne Möglingshöhe im Neckarpark gibt es dort ab Mitternacht noch jede Menge Feuerzauber. Infos zum Event auf folgender Seite:

http://www.villingen-schwenningen.de/kultur/festivalsevents/schwenninger-kulturnacht.html

Unter concerts findet Ihr die weiteren Gigs. Vor den Sommerferien gibt es noch zwei weitere: Am 20.Juli spielen wir in der Besetzung Paulson, Monja und Norbert Schubert (percussion) in Neu Ulm, ebenfalls im Park der ehemaigen Landesgartenschau. Mit Norbert gab es in Zeiten von Paulson, Wanner und Schubert (1987-94) einige Duzend Konzerte. Freue mich sehr, dass wir nach 18 Jahren mal wieder miteinander konzertieren. Und am 27.7. gibt es ein Konzert in den Hallen der Firma Aicher in Königsheim (auf der hohen Alb Kreis Tuttlingen) Karten unter: Franziska.Aicher@aicher-praezision.de)

Und hier noch ein clip mit Norberto Schubert und seiner Band Agua Loca.

http://www.youtube.com/watch?v=NAUzC4stW_4

So long, vielleicht sehen wir uns ja!

Paulson

Großes Kino


Komme eben von ein paar Tagen am See zurück. Hatte tolles Wetter und eine kleine Bucht ganz allein für mich. Robinson-Feeling. Vor mir großes Kino, starring: Wasser, Wellen, Wolken, Wind. They slow down my heartbeat… Und in mir Die Großen Drei: Zufriedenheit, Gelassenheit, Heiterkeit.

Bald gehen die Proben los, und dann wird es wieder Konzerte geben. Schaut doch ab und zu mal auf die Seite Concerts. Freu mich sehr darauf.

Herzlich,

Paulson

Days like this


Es gibt Tage im Leben, die sind so einmalig schön, sie lassen einen auch längere Durststrecken schnell vergessen. Solche  Zauberstunden wurden mir gestern geschenkt. Ich erlebe sie mit Demut, Dankbarkeit, Zärtlichkeit. An solchen Tagen gibt es für mich das Stillstehen der Zeit, das Da-Sein in der Gegenwart. Für solche Tage kann ich das Leben einfach nur lieben.

Stimme und Songs von Van Morrison bringen für mich genau diese Seinsdemut zum Ausdruck.

Zum Maitag und zur Feier der Apfelblüten schick ich Euch seinen Song.

http://www.youtube.com/watch?v=BteIwbKU_iQ

Wünsche Euch days like this,

Euer Paulson

Von Feen und anderen Flugobjekten


Für den zum Bodenwesen verdammten gemeinen Menschen ist das Fliegen ein Faszinosum. Und so versucht er es, das Fliegen, virtuell und in echt.

Neulich flog ich mit dem Rad zum See, und man sah sehr schön die Berge. Diese Alpenkette, sie fasziniert mich schon immer, und irgendwann würde ich gerne mehr in ihrer Nähe wohnen. Der Mensch ist ein Sehnsuchtswesen. Und der Himmel an dem Tag war eigentlich perfekt. Eigentlich!

Was war passiert? Nun, das so genannte Flugaufkommen in unserem Land hat inzwischen dermaßen zugenommen, dass es Tage gibt, an denen einem die künstliche Bewölkung aus Kondensstreifen das Blaue raubt. Und so waren wir zumindest am Vormittag um den in diesen Tagen so raren Sonnenschein betrogen. Auch der Verkehr am Boden nimmt noch immer stark zu. Inzwischen gibt es bei uns mehr Motorfahrzeuge als Einwohner. Der Trend geht wohl zum Zweitfahrzeug. Und die für die grenzenlose Mobilität notwendige Infrastruktur verändert immer mehr unsere Städte und Landschaften. Der von  vielen so bewunderte Formel Eins-Weltmeister und die Erotik der Motoren im Autoland lassen nicht gerade auf ein Ende des Wahnsinns hoffen. Ja, und die Kondensstreifen und diese Flucht nach Süden: Die Menschen arbeiten sich zutode, produzieren, transportieren und konsumieren wie die Verrückten, und opfern dafür immer mehr ihre Naherholungsgebiete dem sogenannten Lebensstandard; um dann einmal im Jahr – der Trend geht aber zum Zweitflug – in die weit entlegenen Sehnsuchtsparadiese zu düsen.

Und während ich so unter meinem Kondensstreifenschleierwolkenhimmel saß und schrieb und darauf wartete, dass der Dreck auf mich niederrieselte, kam mir doch ein schöner Gedanke: Vielleicht führen diese Paradiesflieger den Klimawandel ja gar nicht herbei, sondern verhindern ihn sogar! Denn wenn sie da ganz weit oben so einen raffinierten Schleier legen, auf ihrem Flug nach Tausendundeine Nacht,  dann kann sich doch das Klima hier unten gar nicht mehr erwärmen. Ist doch logisch, oder? Billigflüge sind also in Wirklichkeit eine geheime wirtschaftspolitische Maßnahme zur Verhinderung der Erderwärmung und tragen so zur Rettung des Planeten bei. Genial, oder? Man sollte also auf keinen Fall vorschnell urteilen.

Auch beim Singer-Songwriter Paulson wimmelt es ja nur so von Flugobjekten. Ob angels, fairies, birds, ob ghosts oder demons – auch in meinen Songs wird geflogen was das Zeug hält. Diese märchenhaften Flügelwesen aus dem swabian skies-seelenkino sind die Symbole des Ersehnten, Luftigen, Erhabenen, des Bösen und Bedrohlichen. Für jedes Gefühl ein bestimmtes Flugobjekt. Ich will das nicht näher erläutern, sonst wird´s kindisch. Jedenfalls versuche ich einfache und eingängige Songs mit klarenTexten zu schreiben, und diese Bilder helfen mir dabei. So wie ein schönes voicing auf der Gitarre. Akkord, Rhythmus, Text und Stimme, wenn die vier zusammen passen, und das drei Minuten lang, dann ist´s ein guter Song. 😉

Und diese Songs wird es bald auch wieder live geben. Die Konzerttermine findet Ihr jetzt wieder unter Concerts. Näheres demnächst.

Bis dann,

Paulson

Das Besondere


Wenngleich ich meine Nase gern in Bücher stecke, würde ich mich dennoch nicht als Vielleser bezeichnen. Regelmäßig erwische ich mich mit philosophischen Büchern, ohne dass ich behaupten würde, irgendwas von dem zu verstehen, was ich da lese. Und das ist gewiss kein fishing for compliments. Der Mensch (zumindest meiner, also ich) wächst extrem langsam Richtung Erkenntnis. Und spätestens seit Kant wissen wir, dass alles Verstehen ohnehin durch den limitierten Sinnen-Apparat des Menschen begrenzt ist.

So ist Lesen für mich vor allem die Freude am Entdecken des für mich Geschriebenen. Gute Literatur ist vielleicht  nichts weiter als zu Papier Gebrachtes, das ziemlich genau der Gefühlwelt des Lesers entspricht. So ist Lesen vor allem ein Finden. Und was die einen für großartig halten, und mitunter missionarisch verschenken, lässt den anderen sowas von kalt. Max Frisch mag ich, und Pascal Mercier, Paul Auster find ich gut (Das Stück Man in the room auf BLUE WINE beschreibt so eine typische Paul Auster-Figur).

Es gibt sicherlich gewaltige Qualitätsunterschiede in allen Kunstbereichen. Der eine kann eben singen oder Geige spielen, während andere mit selbigem Tun eher die Fluchtreflexe ihrer Mitmenschen mobilisieren; und so wird es wohl auch mit dem Malen, dem Schauspielern, dem Schreiben und mit allen anderen Künsten und Lebensbereichen sein. Ich denke, dass sich die allergrößten Talente fast immer durchsetzen. Die mit der besonderen Gabe. Sie sind Kraft ihres überschäumenden Talents praktisch dazu verdammt, dieses Geschenk den Menschen weiterzuschenken, und dann üben und arbeiten sie wie die Besessenen, dass dies auch so sei.

Die Talente aus der zweiten Reihe kommen oft zu Ruhm – davon bin ich überzeugt – weil sie Glück haben, und/oder ein riesiges soziales Netzwerk, und/oder Menschen, die an sie glauben, oder auch, weil sie gnadenlos von sich selbst überzeugt sind. Und ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass dieser Erfolg durch ausdauerndes Marketing auch nachhaltig sein kann. Einer, den ich auch als Autor schätze, der Schweizer Markus Werner, hat einmal geschrieben. Wenn du einen Riesen siehst, so frage dich zuerst, ob es sich nicht um den Schatten eines Zwergen handelt. Ich weiß den Zusammenhang nicht mehr genau, aber der Spruch gefällt mir. Und er lässt sich wahrscheinlich für einen Großteil der Kunstschaffenden anwenden. Die Buchläden sind jedenfalls, davon bin ich überzeugt, voll von Werken, hinter denen sich ganze Zwergenstaaten verbergen(und Menschliches, Allzumenschliches sowieso, also ganz normale Menschen wie du und ich, so mit Bauchweh und Lust auf Himbeerjoghurt). Das Besondere ist jedenfalls selten. Wir müssen regelrecht suchen, um es zu entdecken. Und man wird es ohnehin kaum finden, wenn man nicht das Besondere in sich selbst entdeckt. Das, was einen berührt und umtreibt und woran wir glauben oder zweifeln in diesem Menschenleben. So gesehen ist es auch wiederum gut, dass die Auswahl so groß ist.

Das Internet ist auch eine Art Buchladen, mit einer Angebotspalette gigantischen Ausmaßes. Und es ist ein Medium, wo gerade die Maßstäbe dessen, was ein Riese und was ein Zwerg ist, fundamental verschoben werden. Jedenfalls scheint die richtige Performance dabei sehr wichtig zu sein. Aber ich weiß im Grunde zu wenig darüber. Die Vielfalt ist jedenfalls faszinierend. So wie die Vereinzelung der user in der community.  Bleibt zu hoffen, dass das Gute gut bleibt. Und dass sich die Menschen im Vielen noch darauf einigen können was das Wichtige sei. Verwirrend? Find ich auch!

Wenn Ihr auf das Album links oben klickt, findet Ihr einen kurzen Text zu BLUE WINE.

Bis bald,

Paulson




Weiße Federn


Draußen schneit es weiße Federn. Nun dürfen wir doch noch ein wenig richtigen Bilderbuchwinter genießen. Grimmig kalt ist es gewesen und es dauerte Tage, bis sich meine Wasserleitung wieder erweichen ließ. Gestern dann ein rasanter Temperaturanstieg auf um die null Grad. Und da waren sie sogleich wieder, die alternden und alten Männer mit ihren Motorsägen; nutzten das wärmere Wetter, um die aufgestaute Krachmacherenergie abzulassen. Ach, wie ich sie liebe, und sie bringen mich inzwischen sogar zum dichten:


das säääääääääääääääääägen

mit motorsääääääääääääääägen

ist der säx des alters

unsääääääääääääääääglich


Wahrscheinlich ist das auf dem Dorf besonders schlimm, wegen des Mangels an alternativen Freizeitbeschäftigungen. Und seit es die Dinger so billig in allen möglichen Läden gibt, hat jeder zweite eine. Ich glaube, mit den Laubbläsern ist das genauso: Mit einem stinknormalen Besen bist du doch der Lakai, aber mit so einem Ding, hey, da hast du glatt was Sheriff-artiges! Der Krach macht hier den Unterschied. Ich lärme, also bin ich. Und es war wohl schon immer so, dass die ruhigeren und sensibleren Menschen den Lauten und den Machern nicht sagen, dass sie nerven. Im Kleinen wie im Großen.

Hab es wohl schon einmal geschrieben: Ich denke dass nur relativ wenige dominante Menschen in unserer Gesellschaft den Ton angeben. Lass es in Deutschland 100 000 sein. Die sagen dann dem Rest, was der zu tun hat. Und die 80 Millionen Menschen „Rest“ schauen, dass sie dem Tempo und den teilweise irren Anforderungen hinterher kommen.
Ein großer Teil unserer Bevölkerung lebt inzwischen tatsächlich im Hamsterrad, oder im Haifischbecken, welches in etwa dasselbe sein dürfte. Die Menschen werden instrumentalisiert, entmündigt, entwürdigt. Und das Schlimme daran: Es wird oft noch so getan als wäre ein Unternehmen besonders nachhaltig oder sozial. Das Gegenteil ist aber oft
der Fall: Die Menschen arbeiten unter Umständen sogar weniger als früher, doch im globalisierten Wettbewerb sollen sie immer flexibler und immer erreichbar sein. Im Grunde arbeiten immer mehr in einer Art Dauerbereitschaft und Dauerüberwachung.

Was noch zur Unzufriedenhait beiträgt ist, dass die wenigen Tausen Macher die Hälfte des gesamten Profits einstreichen, den sie mit Hilfe der 80 Millionen „Rest“ machen.

Manchmal kann ich es nicht glauben, wie blind wir alle zusammen sind. Denn dieses Leben in der Konsum- und Leistungsgesellschaft widerspricht so ziemlich allen guten Werten: Nachhaltigkeit, Bescheidenheit, Langsamkeit, Gesundheit. Kein Wunder, dass die Menschen da krank werden, kein Wunder, dass sie dem Leistungsdiktat zu entfliehen versuchen. In die Krankheit, in die Spiritualität, in den Seitensprung.

Dieses System des immer mehr zerstört nicht nur die Lebensqualität der Menschen. Es ist auch krass, mit welchem Tempo wir die Ressourcen des Planeten verjubeln. Und die Politik jubelt wenn alles immer noch weiter wächst, und viele Menschen erfreuen sich an den halb geschenkten Produkten. Autos, Wohnungseinrichtung und Kleidung sind zur Mode geworden, sie richten sich schon lange nicht mehr nach dem Bedarf. Was daran liegt, dass eine ganze Industrie damit beschäftigt ist, den Menschen zu suggerieren, was sie noch alles brauchen, um moderne und attraktive Menschen zu sein! Und fast alles wird weggeworfen. Früher ließ man Scheren noch schleifen, heute gibt es beim Discounter gleich fünf für drei Euro. Nur zum Beispiel.

Die kürzlich überschrittene Zahl von sieben Milliarden Menschen ist in diesem Zusammenhang auch zum Fürchten. Wer meint, unser Planet könne locker zwölf Milliarden ernähren, der verkennt, dass die Ernährung tatsächlich nicht das Problem ist (eher die Verteilung), sondern die Tatsache, dass diese sieben Milliarden Menschen genauso verschwenderisch leben wollen, wie wir das seit über 50 Jahren in Deutschland tun. Wer etwa Negativwachstum oder Verzicht fordert, der läuft in dieser Gesellschaft Gefahr, gesteinigt zu werden. Zumindest wird er nicht ganz ernst genommen, oder als moralinsauer abgewunken. Es wird aber einen beschei-deneren Kurs geben müssen, weil dieser momentane geradewegs zum Abgrund führt. Und je länger wir das alles so laufen lassen, desto rigider werden dann einmal die Einschnitte in unsere Freiheit sein.

Viele Menschen spüren und wissen das, und versuchen auf ihre Art auszubrechen aus dem Mainstream. Tatsache ist doch, dass man auf einem begrenzten Planeten nicht auf Dauer auf Wachstum setzen kann. Das versteht bereits ein kleines Kind. Es gibt zwar einige positive Entwicklungen, aber meist bedarf es dazu einer Katastrophe, doch schon nach kurzer Zeit schlägt die alte Dynamik dann wieder zu. Das Problem: wir Menschen sind egoistisch, ziemlich unersättlich, wir sind zu viele, und wir sind allesamt Weltmeister im Verdrängen.

Zu den Themen Technik, Konsum, Leistung, Burnout, Kommunikation empfehle ich Euch heute zwei Links aus dem Schweizer Fernsehen, aus der schönen Reihe Sternstunde Philosophie:

Gernot Böhme: Hat der Mensch die Technik noch im Griff?

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=6a56ddad-7e08-40c3-97fa-968bf17283c5

Miriam Meckel: Burnout – wenn die Seele streikt

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=739d0037-5ca3-45a0-be1d-4f236ad66b6f;DCSext.zugang=videoportal_aehnlichevideos

Ich danke Euch für Euer Interesse an BLUE WINE. Ich bin gerade dabei, die Tour vorzubereiten. In Kürze erfahrt Ihr auf diesen Seiten mehr.

Und hier noch ein Song, einer meiner allerliebsten ever. Es ist eine ziemlich unperfekte Version von 1995, aber ich find sie dennoch toll. Und sollte noch jemand bezweifelt haben, dass wir vom Tier abstammen, hier ist der Beweis: Der Mensch – das spielende, das liebende, das singende, das tanzende Tier!

http://www.youtube.com/watch?v=3_7ELfeS4hI

Bis demnächst,

Paulson

Two new songs

 

Nun ist es doch noch ein wenig frisch geworden. Lebe an diesem Wochenende sogar mit eingefrorener Wasserleitung. Da weiß man sie mal wieder richtig zu schätzen, die ansonsten so reibungslos funktionierende hiesige Infrastruktur.

Hier kommen zwei weitere Songs von BLUE WINE. Save me könnte man als Hilferuf von der eingefrorenen Insel verstehen, meint aber was ganz anderes. Bilder und Stimme sind von Monja. Und das ist der direkte Link zu den bunten Landschaften ihrer Fantasie:

www.monja-schaarschmidt.de

Zieht Euch warm an,

😉

Paulson

So richtig Winter…


…wird´s wohl nicht mehr werden in diesem Winter. Die meisten von Euch können wahrscheinlich gut damit leben. Weil ich derzeit per-pedes-technisch immobil bin, ist das nicht gefallene Weiß auch für mich nicht wirklich schlimm. In normalen Jahren allerdings schlägt ein querfeldein-Spaziergang durch einen verschneiten Winterwald so ziemlich alles.
Muss wohl die Kinderseele sein. Oder das biologische Programm des Höhlenbewohners. Wer weiß schon, weshalb wir das eine lieben und das andere lieber lassen?

Von meinem Fenster aus sehe ich das Zeller Horn und die Burg (wer´s noch nicht kennt: unbedingt mal vom Zeller Horn aus den Zoller anschaun, eine Szene wie aus einem Märchen) und die beiden waren immer mal wieder überzuckert; und auch gerade sind sie ein wenig in Schneewolken eingehüllt. Aber hier unten kommt heuer wenig oder nichts an.

Jetzt freue ich mich aber auch schon allmählich auf die Zeiten neuer Mobilität, und auf die wärmeren Tage, die sicherlich bald kommen werden. Der Optimismus ist uns Menschen ja angeboren. Soll man sagen glücklicherweise? Ja, doch, aus anthropozentrischer Sicht ist das sicherlich ein Glück. Aus gesamtplanetarischer eher weniger. Aber das nur nebenbei. Kennt Ihr den: Optimisten sind Menschen, die glauben, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben; Pessimisten sind solche, die fürchten, dass dies tatsächlich so ist.

Melancholiker, mit deren Gemütsverfassung ich mich einigermaßen gut auskenne, werden gelegentlich ja für pessimistisch gehalten, was aber sicherlich nicht zutrifft. Ein kluger Mensch hat einmal gesagt Melancholie ist das Vergnügen traurig zu sein. So sehe ich es für mich. Ich wollte gar nicht in einer Welt leben, in der alles immer nur freudvoll und lustig ist. Ich glaube, das würde mich ziemlich anöden. Und es würde nicht zum Menschsein passen. Wichtig finde ich, dass man in sich reinspürt, dass man herausfindet, wer man ist, was man möchte, und was nicht, dass man nicht ein halbes Leben lang gegen einen inneren Widerstand oder äußere Manipulationen anlebt. Wir Menschen in diesem freien Land können fast immer frei entscheiden, welches Leben wir leben wollen. Dazu gehört manchmal sicherlich ein wenig Einsicht. Und Mut. Mut für Veränderungen, Mut sich einzulassen, aber auch allein sein können erfordert Mut.

Hab einiges gelesen in den vielen Beinbruch-Wochen. Und immer wieder hab ich auch Gedanken aufgeschrieben. Manchmal entsteht daraus auch ein neuer Song. Möchte in nächster Zeit ein paar dieser reimlosen Gedichte mit Euch teilen. Zum Thema Selbstfindung hier ein erstes kleines:


ganz egal

es ist ganz egal
wo ich mich aufhalte
wenn ich mich dabei hab
ist es überall schön


Und das hier solltet Ihr Euch anschauen. Eine fast unglaubliche → Cover-Version eines momentanen Radio-Hits.

Seid herzlich gegrüßt,

Paulson

Neues Album: Blue Wine

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Hello again. Hier kommt der “Man in the room”. Es ist der letzte Song auf dem Album, und Monja hat ein klasse Storyboard dazu gezeichnet. Have a look, and step inside!
monja-schaarschmidt.de