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jahr des menschen

burg bei nacht 20-12-15

schön lag sie da, die burg, am frühen gestrigen abend, und über ihr der zunehmende mond. am ersten weihnachtstag wird es wieder ein voller sein.

das jahr geht zu ende. es wird behauptet, es sei ein besonderes gewesen. das glaube ich nicht. jedes jahr ist besonders. es kommt auf den blickwinkel an und wo auf der erde man lebt. betrachtet man alle menschen als gemeinschaft, dann war es wohl ein jahr wie jedes andere. nur das tempo wird immer rasanter, man könnte sagen: die welt dreht sich immer schneller. oder ist auch das falsch?

und immer mehr produkte. in allen lebensbereichen von allem immer noch mehr. hunderte von fernsehprogramme, millionen solcher internetseiten. wenn ich durch die tv-kanäle zappe und diese unterirdische qualität über mich ergehen lasse, dann frage ich mich, wie es so weit hat kommen können. aber es war wohl noch nie anders. ist halt der mensch, der sich mit den jeweils weiterentwickelten technischen möglichkeiten jeweils anders äußert. und es sind ja auch immer neue menschen und generationen, die da am machen sind und die das vergangene nicht kennen. neben vielem gutem ist das meiste aber einfach nur grausam schlecht und im netz wird es nicht bedeutend anders sein.

es gibt allerdings zwei lebensbereiche, in denen wir in allerkürzester zeit unglaubliche fortschritte machen: in der technik und beim konsum. in anderen bereichen sind wir nicht ganz so stark, etwa bei nachhaltigkeit, achtsamkeit, menschlichkeit, globaler gerechtigkeit, armutsbekämpfung, bildung, geburten-kontrolle, umweltschutz, konfliktmanagement, selbsterkenntnis… es sind alles dinge, die der päckchen-kleinlaster nicht bringen kann, eben weil es keine dinge sind. öl fördern, straßen und flugzeuge bauen ist eben so viel einfacher als dieses andere zeugs… und es lässt sich so wenig damit verdienen, das kommt noch erschwerend hinzu.

neben der vielen gewalt – es gab sie schon immer, nur hat sie uns in diesem jahr unmittelbarer betroffen als sonst – gab es auch vieles, das hoffnung macht. das hässliche und das schöne, sie gehören wohl zum menschen wie all das andere auch. man könnte sagen: es war wieder ein jahr des menschen. seit einigen jahrhunderten war jedes jahr ohne ausnahme ein jahr des menschen. wir sind das tier, das sich exklusiv mit würde ausgestattet hat und alle anderen arten nur ausnützt. es braucht schon sehr viel selbstliebe und jede menge kulturelle überzeugungsarbeit, um solches zu tun. aber statt dass wir besonders sind, wie wir behaupten, sind wir für den planeten nur besonders schädlich. natürlich auch für uns selbst. aber nicht einmal das sorgt uns mehr als der benzinpreis.

die klimabeschlüsse von paris sind ein ermutigendes zeichen, aber wer von uns ist denn schon bereit, sein verhalten tatsächlich zu ändern? wir warten, bis uns die politik diszipliniert… und dann beschimpfen wir die dafür verantwortlichen und wählen sie wieder ab.

an dieser stelle halte ich inne, ich erspare euch weitere gedanken. dass ich mich um den menschen und den ganzen rest sorge, habt ihr eh verstanden. und man soll ja positiv denken, so wie die kanzlerin. wir schaffen das! ich kann mich ehrlich gesagt noch nicht ganz entscheiden: ist sie nun leichtsinnig? oder wahnsinnig? oder doch außergewöhnlich menschlich? ich will angesichts der kalten politik von cameron, orban, szydło und konsorten unbedingt an letzteres glauben. um diese zeit im jahr ist der glaube ohnehin angesagt. angela, die engelin, meine ganz persönliche heldin des jahres!

ich wünsche euch einen stillen und heilsamen jahreswechsel, von welcher insel aus auch immer ihr das hier gelesen habt.

ohne die liebe wären wir alle ziemlich arm.

und noch eines weiß ich: das leben ist genial. lebt es gut.

hier kommt noch zweimal sting.

cheers,

paulson

https://www.youtube.com/watch?v=gRicXz4RxKw

https://www.youtube.com/watch?v=HTQgKBPQkf0


danke…

… für all die wunderschönen reaktionen auf mein neues album.

sunflower sunset

mögen euch liebe, frieden und gesundheit immer begleiten.

paulson

broken things by kieran goss, feat. annie kinsella
https://www.youtube.com/watch?v=aT9qbAKfnXM

between worlds

CD bestellen

auf seiner reise zwischen traum und realität, süd und nord, rot und blau, zwischen glücksbilderkarussell und geisterland, pendelt ein namenloser zwischen den welten. mehr beobachter als akteur, mehr wanderer als verwandler, liebt er sein da-sein, ist aber auch staunender und stummer zeuge eines dramatischen zeitenwandels mit dem verschwinden von stille und dunkelheit und der misshandlung seines geliebten himmels. es plagt ihn die gleichgültige gefühllosigkeit in der wie verrückt sich drehenden dingewelt. dort bestimmen lärmende maschinen das leben und individuen, die nur noch funktionieren. seine wege führen ihn wiederholt zu den menschen und immer wieder fort von ihnen, weil er sieht, was sie sich selbst und einander antun. aber die fantasie ist eine große kraft. und so gelingt ihm stets der schritt hinüber auf die andere seite. auf einem seiner traumpfade findet er sich des nachts am meer wieder. sprachlos unter einem prachtvollen sternenhimmel stellt er gott fragen, deren antworten ausbleiben. doch genau dort draußen spürt er am stärksten die kraft und den zauber der liebe für alle und alles. in diesen welt- und zeitvergessenen momenten ist er ganz bei sich. in einer dieser nächte wachsen ihm tatsächlich flügel und seine ahnung, ein engel zu sein, bewahrheitet sich. er reist auch durch die lebensphasen, blickt zurück auf sein sinnlos-schönes dasein und fragt sich, ob doch vielleicht alles nur ein einziger verwunschener traum ist.

ich bin glücklich, dass between worlds nun da ist und möchte folgenden menschen sehr herzlich für ihren beitrag danken:

ralf gugel, dem magier auf gitarre, bass, dobro, pedal steel guitar, klavier, akkordeon, blues-harp. besonders beglückt mich, dass dieser wunderbare vollblutmusiker diesmal auch seine samtweiche stimme schenkt.

andy schoy, der nicht nur ein sehr lieber mensch und großartiger schlagzeuger ist, sondern mir darüber hinaus bei den eher lästigen technischen dingen mehr als helfend zur seite stand.

annette kienzle für ihre wundervolle stimme.

gerd waiblinger vom neckarsound studio tübingen.

harry bechtle, der die drucksachen anfertigte.

meinem webmaster johannes bucka.

(ihr findet auf diesen seiten links zu allen)

josef zanger, dessen guter geist ganz sicher noch auf dem parkplatz der lampenfabrik herumspukt, wo einst sein haus und mein studio standen und wo heute autos parken

(song when the old man had died).

zu guter letzt:

ohne meine liebste und ohne den guten freund gäbe es dieses kleine kunstwerk nicht.

euch allen sei dank.

die fotos habe ich mit miniaturfiguren durch ein großes rotes glas aufgenommen, was einen wundersamen, mich regelrecht beglückenden effekt ergab, weil ich mal wieder spielte wie ein kind.

alle songs, mit einer ausnahme, entstanden auf der dadgad-stimmung und wurden mit einer gitarre von furch zwischen 2012 und 2015 geschrieben und aufgenommen.

es wird diesmal keine konzerte geben, ich spüre kein verlangen nach der bühne. ich freu mich aber, wenn ihr mein neues album über contact bestellt oder es euch in einem dieser  läden besorgt:

o  das buch hechingen

o   neue buchhandlung jürgen rieger balingen

o   musicland tailfingen

da ich außer auf diesen seiten keine werbung mache, möchte ich euch sehr herzlich bitten, mein kleines projekt zu unterstützen, indem ihr allen lieben leuten weitererzählt, dass der paulson ein neues album hat. Das wäre toll.

bis bald,

paulson

nur noch…

moon over castle oktober 15

… ein ganz kleines weilchen.

wegen technischer probleme gibt es noch eine verzögerung.

hey, war das ein wunderschöner mond, neulich hinter der burg.

back soon,

paulson

no 8

almost there - 13.10.2015

es ist soweit. das achte paulson-album ist da. alles ist gut geworden. ich werde in den nächsten tagen diese seiten noch etwas aufhübschen und mich dann bei euch melden.

wer nicht warten möchte, kann jetzt schon unter contact die neue per mail bestellen. ihr kennt ja euren paulson: melodisches und unhektisches songwriting, auch dieses mal. der opener und das letzte stück sind allerdings ein klein wenig anders als die anderen. ich mag sie besonders. das album ist eine stunde lang.

bis demnächst,

paulson

neulich morgens…

september 2015

… präsentierte der große wetter-manitu dem staunenden betrachter dieses bild. der blick zum himmel lohnt sich, die swabian skies haben einiges zu bieten, aber die in ihren geschäften verschwundenen menschenkinder schauen ja nicht so oft nach oben. übrigens könnt ihr die skies-header in meiner gallery auf diesen seiten noch immer anschauen.

der countdown für mein neues album läuft, ihr dürft demnächst damit rechnen. das erraten des titels war wohl eine zu schwere aufgabe, die vorschläge waren allesamt falsch. na, lasst euch einfach überraschen.

während es draußen langsam kälter wird und dieses land eine weitere mammut-aufgabe bewältigt, leben wir alle unsere kleinen leben, wir nehmen uns mehr oder weniger wichtig und versuchen glücklich zu sein. unser dasein ist doch wunderschön, aber zugleich wundersam und nicht immer so leicht. wenngleich wir ja glauben alles im griff zu haben. und das ist vielleicht auch gut so. aber wenn wir uns da nur mal nicht täuschen. hierzu noch ein gedanke:

während die zeit voranschreitet
bleiben wir den märchen und mythen
der frühen jahre verhaftet
und fallen damit selbst
irgendwann aus der zeit

wir sind cowboys und indianer
prinzessinnen und easy riders
auf dem todsicheren weg
in die ewigen jagdgründe

jetzt wird aber erstmal noch dageblieben und ich komm dann demnächst mit meinem neuen album wieder.

versprochen

paulson


hier noch zwei songs des kanadischen liedermachers Ron Sexsmith (und wenn ihr ihn auch mögt, sind da noch viele mehr)

https://www.youtube.com/watch?v=a3QYInmR4vQ

https://www.youtube.com/watch?v=VbrO1XnrD3I


die neue…

paulson juli 2015

… ist im kasten. nach dem sommer wird sie erscheinen, wie es so schön heißt. meine mitmusiker ralf gugel, andy schoy und annette kienzle und das nackarsound- studio haben wieder ganze arbeit geleistet. ich bin sehr zufrieden. jetzt gilt es noch, das booklet zu gestalten. die fotos dafür gibt es schon, mehr wird nicht verraten… nur soviel vielleicht: ich glaube, es wird besonders und wunderschön.

wie wäre es mit einem kleinen ratespiel?

für die ersten drei, die den titel des neuen paulson-albums herausbekommen, gibt es jeweils ein neues album als gewinn. die namen werden natürlich nicht veröffentlicht. damit es machbar wird, gebe ich euch folgendes vor: der neue titel besteht aus zwei wörtern; das erste wort beginnt mit be…, das zweite mit wo… , die pünktchen weisen nicht auf die anzahl der fehlenden buchstaben hin; es handelt sich um einen englischen titel.

und noch eine bitte: wem meine musik am herzen liegt, der möge doch schon jetzt ein wenig die werbetrommel rühren. es wird diesmal keine konzerte geben und ich bin nach wie vor nicht mitglied in sozialen netzwerken und somit darauf angewiesen, dass es sich anderweitig rumspricht. warum ich außer hier keine werbung mache, erzähl ich euch ein andermal.

derzeit kommen die hitze-freaks ja ordentlich auf ihre kosten. den songwriter zieht es demnächst wieder per pedales in den norden. some like it cool.

bis bald,

paulson


gnadenreiche zeit

walnuss vor burg


wieder nimmt das wunder seinen lauf… und jeder grashalm, jedes blatt… ein wahres meisterwerk!

so wie die musik von relaxdaily.

https://www.youtube.com/watch?v=rRW3R1TFUTY

paulson

frühlingsgefühle

frühlingsgefühle


willkommen im deutschen frühling
überall platzt einem wunder gleich
das neue leben aus der erde
glücksgefühle machen sich breit

eigentlich

es hat sich aber so ergeben
und es ergibt sich immer mehr
dass in der heimischen welt
dort wo viele menschen sind
wo sie schlafen sich erholen und sogar wohnen
die technische welt die natürliche vollends überflügelt

die maschinenführenden teutonenkrieger
zermähen und zersägen zerblasen und zerhäckseln
den nachbarn die freude am draußensein
sie ertragen nicht das moos am stein
das pflänzchen in der fuge
die wiesenblume auf dem rasenteppich

man fragt sich warum sie eigentlich gärten haben
wenn sie es nicht aushalten dass darin etwas wächst

die privaten fuhr- und maschinenparks
zur beseitigung der florierenden ärgernisse
sind mittlerweile durchaus imposant
da erblasst so mancher städtische bauhöfler vor neid

in diesem land gilt das recht des lauten

und wenn der eine gerade fertig ist
zieht schon der nächste an der anreißleine
auch lärmen sie gern gemeinsam

besonders im nachwinterlichen hurra-ich-bin-wieder-da

und der krachgeplagte mitbürger
was macht eigentlich der
er ist auf der suche
und eigentlich sind es alle
nach inseln der ruhe
die er aber nur mit technischem aufwand erreicht
was wiederum zur zerstörung eben dieser inseln
und zur weiteren lärmverschmutzung der welt beiträgt

der mensch ist durchaus von sinnen
doch weil so viele von sinnen sind
fällt ihm das nicht weiter auf

wodurch nur fragt man sich
wird der lärmende mensch getrieben

weshalb nur schießt er mit seinem tun
dermaßen über das notwendige hinaus
und warum schafft er es nicht
jedenfalls sieht man ihn nicht
sich im Garten einfach einmal
auf die faule haut zu legen
sich dem nichtstun hinzugeben
den gedanken
dem zug der wolken
den billigflieger-heerscharen

vielleicht ja weil fast alles doch eher
von tief unten zu ihm kommt
und so auch das lärmensollenwollenmüssen
vielleicht ist das laute im grunde ein zärtliches

womöglich bringen ja kettensäge und co
eine sehnsucht zum ausdruck
warum sonst sollte ein mensch
so gewaltsam auf sich hinweisen
so eindeutig schreiend
so alle mitreißend
wenn nicht um seiner selbst willen

kein normaler deutscher mensch
würde doch einfach so sinnlos drauflos lärmen
ohne sich wenigstens ein klein wenig
um die opfer seines tuns zu sorgen

natürlich bleibt alles ein rätsel
zu allererst der mensch

ein stilles arbeiten ein lesen ein schreiben
ein nachdenken oder ein träumen im eigenen garten gar
sie alle sind unmöglich geworden
weil unzählige exemplare von lärmo sapiens
wohngebiete in kriegsgebiete verwandeln

das leise gehört nicht zum sauberen im heimatland

und wenn sie abends die maschinen abschalten
dann stehen sie andächtig im geputzten garten
und strahlen wie rotkehlchen
aus der familie der fliegenschnäpper

und die stillen
wo sind eigentlich die stillen

sie sitzen in ihren wohnungen und warten
bis der letzte motor erstirbt
dann öffnen sie die fenster zur nacht
atmen tief ein
und feiern das leise zischen
der mobilitäts-maschinen
zu himmel und zu erde

diese wohltat nach dem randallieren
der grünen terror-armeen vom tage


wenn man wüsste wohin
man würde glatt auswandern

aber der wahnsinn ist überall

denn überall ist der mensch

und es ist nur der anfang


stellt sich ganz am ende noch die frage


ist das alles maßlos übertrieben


ja es ist übertrieben

ja das hier ist satire


das ganze leben ist doch eine



ich schick euch ein paar minuten naturmusik mit

https://www.youtube.com/watch?v=eMeW0T8pIaE


paulson



klick

andy in action 2015

andy schoy 2015

Die Neue nimmt langsam Gestalt an, mein Songwriting-Part ist abgeschlossen, Andy und Ralf sind schwer dabei und es macht wie immer einen Riesenspaß mit den beiden. Wann genau das Ding nun rauskommen wird, ist noch nicht klar, es fehlen noch zweite Stimmen, diverse Kleinigkeiten, das Abmischen bei Gerd Waiblinger im Neckarsound-Studio und die Drucksachen müssen auch noch hergestellt werden. Insgesamt ist so ein Album ein Riesenaufwand. Und es gibt ja auch noch ein Leben neben der Musik, vielmehr ist ja inzwischen die Musik eher zur Nebensache geworden. Vielleicht macht das Ganze auch deshalb jetzt noch mehr Freude. Ich halt Euch jedenfalls auf dem Laufenden.

klick wieder rückt die welt ein gutes stück näher an den abgrund klick die vereinzelung der menschen durch das netz welches sie eigentlich verbinden sollte schreitet unaufhaltsam voran klick früher als es nur wenige geschichten gab war die beherrschung der menschen einfach klick sie fügten sich mehrheitlich den vorgaben der alpha-männchen zogen für sie in kriege ruinierten sich in diversen knechtschaften die gesundheit entfremdeten sich in fabriken ihrer eigentlichen natur die kinder fügten sich zumeist dem diktat der eltern klick nun da nach und nach jeder georg trakl-gleich in seiner eigenen erzählung verschwindet stehen immer mehr menschen dafür nicht mehr zur verfügung klick allerdings ist so eine welt mit sieben komma drei milliarden einzelstaaten nicht mehr zu beherrschen klick es ist tatsächlich denkbar dass in dieser verinselungsorgie die bösen mächte nach und nach die oberhand gewinnen und das experiment homo sapiens sapiens auf dem dritten planeten im sonnensystem milchstraße planquadrat 1347 c galaxis 174 südost um das jahr 2100 enden wird klick vielleicht geht alles aber auch viel schneller klick denn die zauberkraft von hermes dem päckchenboten verschwörungs- und traumlandien und co scheint unermesslich und alle sind sie ungleich mächtiger als demokrazien das einstmals so geliebte land klick wem das zu düster erscheint der findet im netz zur aufhellung ohne weiteres neben den zwei milliarden weltuntergangs-beschreibungen noch circa 500 millionen paradies-szenarien ganz viele davon sind seelenvolle engelsgeschichten klick


Georg Trakl

In einem alten Garten

Resedaduft entschwebt im braunen Grün,
Geflimmer schauert auf den schönen Weiher,
Die Weiden stehn gehüllt in weiße Schleier
Darinnen Falter irre Kreise ziehn.

Verlassen sonnt sich die Terrasse dort,
Goldfische glitzern tief im Wasserspiegel,
Bisweilen schwimmen Wolken übern Hügel,
Und langsam gehn die Fremden wieder fort.

Die Lauben scheinen hell, da junge Frau'n
Am frühen Morgen hier vorbeigegangen,
Ihr Lachen blieb an kleinen Blättern hangen,
In goldenen Dünsten tanzt ein trunkener Faun.
 

Das Leben ist ein Traum und es gibt tatsächlich unendlich viele Wirklichkeiten.

Zum Abschied noch ein Liebeslied vom scheidenden Engel June Tabor. Geschrieben wurde der Song vom heute schon fast vergessenen Bob Dylan (Dafür kennen 90 Prozent der 3 Milliarden Handynutzer Mark Zuckerberg).

Klick,

Paulson

https://www.youtube.com/watch?v=yvIdPe34JTI&index=3&list=RDYxMJPpZSIuM

P.S. Man muss bei Youtube seit Neuestem in die Dauerschleife, auch dort bekommt man jetzt mehr als man bestellt hat, aber wie hat es so schön mal einer gesagt, sinngemäß: Wenn man alles umsonst haben möchte, dann ist man eben nicht mehr der Konsument, sondern das Produkt selbst…

wenn ihr aber vor .com repeat eingebt, dann müsste es mit dem einen Song funktionieren, aber nur auf Dauerschleife; und fragt mich nicht, was diese website dann wieder alles mit Euch anstellt… der Krake ist groß und einfach überall…


When the old man had died

burg vom zeller horn

Ich denke mal, dass manche von Euch schon wieder den Frühling heftig herbeisehnen. Aber ist der Winter nicht auch eine wunderbare Jahreszeit?! Allein die Stille und der Schnee sind schon das Eintrittsgeld wert… für mich ist es aber auch die friedliche Zeit vor den Kettensägen-, Laubbläser- und Rasenmäherarmeen.

Das Bild entstand kürzlich am Zeller Horn. Ja, so schön ist´s im Heimatland.

Und jetzt, wie versprochen, ein paar Infos zu meinem neuen Album.

Wie Ihr schon gemerkt habt, bin ich nicht mehr mit demselben Eifer am Werke wie all die vielen Jahre zuvor. Es gab ja seit den frühen 80ern mehr als ein Dutzend Alben vom Paulson. Inzwischen ist mir die Musik nicht mehr ganz so wichtig. Ich schreibe deutsche Texte, unveröffentlicht, gänzlich ambitionslos, einfach nur zum Spaß; und dort ist mein Künstlerherz derzeit zu Hause.

Dennoch haben sich im Laufe der Zeit wieder einige Songs angesammelt, die ich nun nach und nach aufnehme. Fast alle sind sie im DADGAD-Tuning geschrieben, mehr zufällig, weil ich vor zwei Jahren im Musicland zu Tailfingen eine Gitarre getestet und gleich mitgenommen habe, auf der diese Stimmung für mich besonders zum Klingen kam. Und mit dem neuen Tuning kamen dann die neuen Songs.

Die ersten Aufnahmen mit Ralf Gugel und Andy Schoy sind schon gelaufen und es macht wie immer einen Riesenspaß mit den beiden. Das Studio in Jungingen, das in einer ehemaligen kleinen Fabrik untergebracht war, wurde kurz nach dem Tod von Josef Zanger, dem humorvollen alten Mann, der dort nebenan im selben Gebäude noch wohnte, abgerissen und zu einem Parkplatz für die große Fabrik daneben verarbeitet. Es wird darüber auf der Neuen auch einen Song geben, den Text dazu gibt es jetzt schon mal. Und auch ein Foto von der ersten Session mit Ralf um Weihnachten herum.

Ich vermag noch nicht zu sagen, wann das neue Album erscheinen wird. Kann ein halbes Jahr sein, es können aber auch anderthalb Jahre ins Land gehen. Songs hab ich genug, aber wie beschrieben, fehlt es am alten Feuer. Ich verspreche Euch aber, dass es kommen wird. Mit oder ohne Tour, auch das steht noch in den Sternen.


When the Old Man Had Died

When the old man had died,

The bulldozer came,

To tear down his house,

By the light factory.

To tear down his house,

For a new parking lot,

By the big factory,

For a bigger GNP.

But his spirit will survive,

There under the concrete,

Let them overrun him every day,

With their limousines and jeeps.

And when the cars are gone,

In the deepest night,

You can hear him cursing,

You can hear him laughing.

When the old man had died,

The bulldozer came,

To tear down his house,

By the light factory.

But his spirit will survive…

Let there be light in the souls of the people…

Let there be smiles on the faces of the people…
… of the light factory!

But his spirit will survive…


ralf at work

Ralf Gugel


Heute ein Song von Jakob Dylan, einem Sohn des großen Bob Dylan.

https://www.youtube.com/watch?v=RDkDSY0WWSA

Bye!

Paulson



Zauberwald

winterwald

Das neue Jahr hat begonnen wie jedes Jahr, mit Pauken und Raketen und mit allen Schönheiten und Scheußlichkeiten, die wir Menschen hervorzubringen imstande sind. Die Pariser Terrortat hat uns sehr erschreckt und macht uns nun Angst. In Zeiten der fanatischen Halsabschneider scheinen der Welt sämtliche Werte abhanden gekommen zu sein. Wir stehen dem Phänomen ziemlich ratlos gegenüber.

Von den gruseligen Männerhorden einmal abgesehen, scheint es jedem einzuleuchten, dass jene, die im Namen Gottes töten, niemals Gläubige sein können. Aber diese Taten haben ohnehin wenig bis nichts mit Religion zu tun. Gab es nicht schon immer Testosteron-gesteuerte mordende Männerbanden, die im Blutrausch durch die Lande zogen, oft genug in staatlich verordneter Mission? Ich glaube, man nennt das dann Krieg. Man muss nicht allzu lange in der deutschen Geschichte zurückgehen, um sogar noch Ungeheuerlicherem, noch Unbegreiflicherem zu begegnen. Wir haben dieses Grauen gut verwahrt an einen fernen Seelenort verdrängt, aber angesichts unserer eigenen Ängste können wir in diesen Tagen wieder einmal besser erahnen, was es für Millionen von Menschen bedeutet haben muss, in ständiger Todesangst zu leben. Frauen und Männer, Junge und Alte, Familien, Liebespaare, Menschen wie du und ich – alle waren sie Ziel und Opfer dieses Wahns. Aus ihrem Leben herausgerissen und kaltblütig ermordet, oder für immer traumatisiert.

Die Anschläge von Paris sollten uns einmal mehr daran erinnern, wozu der Mensch, vor allem der männliche, eben auch fähig ist. Ebenso könnte uns nun wieder einmal bewusst werden, in welch günstigen Zeiten wir seit Jahrzehnten leben; allerdings auf Kosten der Natur und unzähliger Menschen und Tiere, die alle Leidtragende unseres maßlosen Lebensstils sind, den man ohne weiteres als Kollektiv-Neurose bezeichnen kann. Die Art und Weise, wie wir leben und konsumieren, wie wir mit Artgenossen und Tieren umgehen, ist schlichtweg barbarisch.

Und auch Gewalt ist in unserer Gesellschaft omnipräsent: strukturelle, körperliche, seelische; auch wenn wir vermeintlich im Frieden leben, ist sie doch überall. Wo Abermillionen zusammenleben wird es niemals ganz ohne abgehen können. In jedem einzelnen Menschen wohnt ja die Gewalt; glücklicherweise kommt sie eher selten zum Ausbruch. Und sie fasziniert uns wie kaum ein anderes Thema. Freiwillig setzen sich viele den grausamsten Filmen aus, die Fernsehvorschau-Jingles kommen nicht ohne Leiche aus und in den Zimmern von Millionen von Jungs und jungen Männern werden jedes Jahr Abermillionen von virtuellen Wesen abgeknallt, als Unterhaltung, als Stressausgleich, als Sport. Gewalt ist überall.

Weil wir innerhalb unseres Landes schon viele Jahre im selben Trott weitermachen, bemerken wir den Grad an Kommerz, Gewalt und Ungerechtigkeit nicht mehr. Und jedesmal wenn wir anfangen, eine Sache zu thematisieren, passiert etwas Neues, dann wird sozusagen die nächste Sau durchs Dorf getrieben und das Vorherige ist wieder vergessen. Dann kommt die nächste Fußball-WM, dann ist ein Politiker pädophil, dann wieder ein mysteriöser Flugzeugabsturz, und immer so weiter. Alles scheint wichtiger zu sein als das Wichtige. Und innerhalb des Systems ist der Mensch eben blind, wir alle sind irgendwie darin gefangen, haben es früh übernommen, es ist in Fleisch und Blut übergegangen, und unser erster Lebenssinn scheint das Kaufen von Waren und Dienstleistungen zu sein. Das Herz schlägt höher, wenn der Paketbote klingelt!

Die Party wird noch eine Weile weitergehn, wenn wir dann 10 Milliarden sind, werden wir eine neue Erde brauchen. Jeder weiß es, aber fast niemand ändert sein Leben. Bescheidenheit wäre angesagt und Lebensqualität, die nicht auf Dingen beruht. Das Leben könnte paradiesisch sein.

Bei manchen der so genannten islamistischen Aussteiger liegt womöglich auch eine Sinnkrise zugrunde. Irgendwann hat man das Ego-Shooten und Blödmann-Fernsehen, die ewigen Fertigpizzas und die Einsamkeit halt satt und dann sieht man zufällig die Heldenvideos der Schwarzkappen oder trifft einen Hassprediger, dessen Augen leuchten wie Versprechungen von Zuneigung und Heimat. Und es ist genau diese Zugehörigkeit und dieser endlich-mal-wer-sein-Kick, der diese Leute begeistert, einen Sinn in ihre kleinen verzweifelten versteinerten Leben bringt. Manche abgestumpften Seelen kennen dann offensichtlich keine Stoppzeichen mehr. Es könnte tatsächlich sein, dass es sich bei den Islam-Kriegern um eine sehr vernachlässigte, irrationale und aggressive Sorte von Sinnsuchern handelt, um Leute, die in unserer wertearmen heilen Dingewelt nicht zurechtkommen.

Zurück zu den Normalos, falls es sowas wirklich gibt. Viele lassen sich in diesen Tagen mediengeflutet von ihren Ängsten plagen und manche beschimpfen dabei wieder einmal jene, die noch den Nerv haben, sich für das Gemeinwesen, man könnte aber auch sagen, für ein Volk von Wutmenschen und Konsumenten, zu engagieren. Politiker-Bashing ist wie Biathlon, Fußball und das Suchen und Glauben von Verschwörungstheorien ein regelrechter Volkssport geworden. Ganz viele wissen alles besser, haben aber null Bock darauf, sich konstruktiv einzubringen, viele sind gleich mal zu faul, sich überhaupt zu informieren, im Grunde Ahnungslose mit Riesen-Egos. Da fällt mir nur noch das Wort Entlastung ein. Diese Menschen müssen sehr frustriert sein und gehen als lebende Dampfkessel durch den Tag. Und weil etwas mit ihnen nicht stimmt, machen sie andere dafür verantwortlich. Kinder machen das auch so. Beim Mobbing ist das so und bei fast allen Arten von Gewalt. Das Unbewusste lässt grüßen. Aber natürlich haben alle, wenn man sie fragt, alles im Griff, immer! Von Selbstdistanz und Selbsterkenntnis keine Spur.

Was die Ängste anbelangt, so sollten wir sie nicht verdrängen, aber auch nicht zulassen, dass uns die schrecklichen Bilder um den Schlaf bringen. Ich habe mir angewöhnt, sie nicht wieder und wieder anzusehn, einmal genügt, auch keinmal wäre eine Option, es gibt ja schließlich auch noch Radio und sogar Funkstille ist eine Möglichkeit. Nicht zu vergessen, den noch sehr guten deutschen Presse-Journalismus. Die von manchen so genannte Lügenpresse ist eine unserer größten Errungenschaften. Aber die Aussteiger und erwachsenen Verschwörungsmärchen-Kleinkinder werden sie schon noch zur Strecke bringen.

Was die reale Terrorgefahr für den Einzelnen angeht: Die Chance bei einem Autounfall ums Leben zu kommen ist ungleich größer als die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Terrortat zu werden. Würde das Fernsehen täglich ausführlich über Autounfälle berichten – was nicht wirklich eine Überraschung wäre – keiner würde sich mehr ans Steuer setzen, auch angesichts der noch immer horrenden Opferzahlen. Von den grausamen Folgen von Nikotin, Alkohol, Bewegungsmangel und Übergewicht mal ganz abgesehen. Unsere Art zu leben ist eine weit größere Gefahr als das, was uns derzeit Angst macht.

Es ist für mich keine Frage, dass es auch in unserem Land früher oder später geschehen wird, aber zur Panik besteht kein Anlass. Der gekränkte, vernachlässigte und verwirrte Mensch ist eben zu vielem fähig. Das war immer so und es wird immer so sein. Was in Paris vor zwei Wochen geschah, ist grauenvoll und es wird Frankreich verändern. Bei jeder Bedrohung wird die Sicherheit hochgefahren und die Freiheit leidet. Auch das ist völlig normal. Wir werden uns erst vorstellen können, wie sich die Menschen in den USA 2001 gefühlt haben, wenn wir selbst Ähnliches erleben. Natürlich hat auch die kriegerische Rolle der US-amerikanischen Politik unter George Troubleyou Bush beim Entstehen des neueren islamistischen Terrors eine Rolle gespielt. Wir im Westen sind sehr dominant und haben, gefangen im eigenen System, eben auch einen sehr eingeschränkten Blickwinkel. Wir sind genauso selbstverliebt wie der Anthropozentrismus des Menschen insgesamt. Wir denken auch 500 Jahre nach Kopernikus noch immer, wir seien das Zentrum des Universums – jeder einzelne Mensch tut das, Gruppen von Menschen, Volksgruppen, Nationen, Ideologien, Religionen, und die Menschheit in Bezug auf alle anderen Lebewesen. Im Grunde sind wir das aggressivste Raubtier auf Erden. Und wir sind sehr komplizierte Wesen, die sich letztlich selbst nicht kennen, die meisten Gründe für unser Tun liegen im Unbewussten verborgen, im individuellen wie im nationalen und im kollektiven der Spezies homo sapiens, wie wir uns so schön zu nennen pflegen. Wir sollten uns aber eingestehen, dass wir fast nichts wissen und endlich mit mehr Gelassenheit erkennen, dass wir sterblich sind. Und wir sollten eine Ethik des Seinlassens erlernen: Das Nichtherstellen, das Nichtkaufen, das Nichtstun, das Weniger-ist-mehr. Wir hätten immer noch genug, könnten einander begegnen, jeder hätte Zeit für seine eigene Sinnsuche; vor allem aber hätten wir die Zeit mit Weitblick und Besonnenheit zu beraten und zu beschließen, was wir machen und was wir lieber unterlassen sollten! Das eigene Handeln verantwortungsvoll abschätzen, bevor man etwas tut, nicht nachdem man Tatsachen geschaffen hat. Ich glaube, man nennt das auch nachhaltiges Handeln. Das Leben könnte ein Paradies sein. Aber wir ziehen es vor, uns abzuhetzen und den Planeten zu ruinieren. Tiefenpsychologisch betrachtet wohl weniger, weil wir so vital, als vielmehr, weil wir sterblich sind.

Ich möchte heute dem Menschen und seinen Gewaltorgien eine Gruppe von verschneiten Bäumen entgegenstellen. Das Bild entstand dieser Tage kurz vor Sonnenuntergang auf einer Lichtung am Albtrauf. Es ist wunderbar dort in Stille und Frieden zu verweilen.

Und ich würde gerne einen kurzen Film der BBC mit Euch teilen, den ich neulich entdeckt habe und der mich berührt hat. Schaut Euch bitte den Flug der Kraniche über Venedig an.

http://www.youtube.com/watch?v=DHuH7KaPbLc

Beim nächsten update erzähl ich Euch von meinen neuen Songs.

Bis dann,

Paulson