Good evening,

komme eben von einem Spaziergang zum Ebersberg zurück. Die letzte Nacht hat das Land mit Puderzucker überzogen. Richtig schönes Paulson-Wetter ist das.

Die meisten von Euch werden wohl den Frühling schon herbeisehnen. Längere, wärmere Tage. Aber ganz egal welche Jahreszeit auch immer am besten gefällt: Der Mensch muss sich bewegen. Hat nur Vorteile: hält schlank und fit, und gesund natürlich; macht definitiv glücklicher – würd ich sonst soviel laufen? Und beim Laufen, also bei mir ist das eher ein zügiges Gehen, kommt man auf alle möglichen Gedanken, zumeist schöne. Oder man löst laufend ein Problem, sucht Lösungen für offene Fragen. Im Gehen entstehen Gedanken, die mich bewegen. Und stellt Euch vor: In diesem Winter bin ich sogar ein paar Mal auf Wasser gewalkt, ganz ohne Jesus-Gene! Davon hab ich definitiv keine. Aber wer will schon sein wie er? Wobei ich nicht genau sagen kann, wie er überhaupt ist. Falls es ihn überhaupt gibt. Soviel zum Thema „Religion“.

Göttliche Gene bei Menschen sind auch eher selten. Ich wüsste nur ganz wenige von uns, die unfehlbar, gütig, allwissend und allmächtig wären. Wobei man gelegentlich meinen könnte, die Welt sei doch eher voller Gottheiten. Denn wenn Menschen miteinander streiten oder auch nur ganz normal diskutieren, selbst bei Freunden, die sich „nur“ unterhalten, da habe ich oft den Eindruck sie seien wirklich Der oder Die Allmächtige höchtselbst. Aber das ist wohl ein wenig so in unserer Zeit. Fast alle tun so als hätten sie keine Probleme und alles im Griff. Und selbst wenn die Probleme auch noch so offensichtlich sind, es sind immer die anderen schuld. So ein Quatsch! Weil jedes Verhalten einen Grund hat. Sogar einen ziemlich tiefen. Das müsste man doch sehen, wenigstens. Und aus diesen tiefen Gründen heraus machen wir alle möglichen komischen Sachen, wir allzu menschlichen Menschlein. Und dann fangen wir an, beim anderen den Fehler zu suchen, weisen Schuld zu, greifen an, analysieren klug dabei. Und vergessen doch stets das Wichtigste: uns selbst zu beobachten, über uns selbst nachzudenken und schließlich dem anderen auch mal was über unsere Schwächen zu sagen. Müsst Ihr mal probieren: Raus aus der teuflischen Spirale der Schuldzuweisungen, und mal über Euch selbst sprechen. Über irgendeine Sache, die Ihr nicht im Griff oder schlecht gemacht habt. Der andere wird plötzlich verstummen, sein Blick wird ganz weich werden, und sogleich wird er anfangen Euch zu trösten.

O.K, ich hör ja schon auf! Bin wirklich nicht Jesus oder eine vergleichbare Lichtgestalt – es gibt ja so viele davon! Nein, hab die Dinge oft selbst nicht im Griff. Überpowere andere, will mich durchsetzen wenn Zurückhaltung richtiger wär, oder ich tu Menschen durch mein Verhalten weh. Well, das Leben ist keine Blumenwiese, ich weiß, ganz ohne Disteln werden wir nicht auskommen. Aber schön wär´s schon…

So long,

Paulson

This entry was posted on Dienstag, Februar 10th, 2009 at 23:33 and is filed under 2009. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.